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Neuer Eingang zur BMX-Strecke - Jugendliche sprühen mit Hilfe von Künstler Ole Görgens Graffiti auf Garagenwände
Sarstedt (skn). Zwei Garagenwände der Kreiswohnbau an der Mörikestraße haben vier Jugendliche aus Sarstedt mit Graffitis verziert – unter fachkundiger Anleitung des Hildesheimer Spray-Künstlers Ole Görgens. Zuerst haben sie Entwürfe gezeichnet, dann mit der Sprühdose auf den Wänden die von Görgens vorgezeichneten Flächen mit Farbe besprüht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Kreiswohnbau hatte vor Kurzem die Garagen saniert. Nun sollten die grauen Wände etwas bunter werden. Zugleich wollte die Wohnungsbaugesellschaft auch verhindern, dass sich dort illegale Sprayer austoben, wie Kreiswohnbau-Marketing-Mitarbeiter Milano Werner erläutert.
Um das Thema BMX-Räder sollte es auf den Graffitis gehen. Schließlich befindet sich direkt hinter den Garagen die Sarstedter Dirt-Bike-Strecke.
Die Garagen bilden nun mit den BMX-Motiven und dem Schriftzug „Bike-Park“ quasi den Wegweiser zu dem Fahrrad-Parcours.
Das Unternehmen beauftragte Ole Görgens damit, die Garagen mit Hilfe von Sarstedter Jugendlichen zu besprühen. Mit dem Ergebnis ist Werner sehr zufrieden: „Das gefällt mir richtig gut. Ich bin begeistert.“
Görgens arbeitet seit sieben Jahren als Graffiti-Künstler. Jeden Tag verziert er Haus– und Garagenwände oder auch Innenräume mit seinen Graffitis. Von ihm stammt unter anderem die Darstellung des Architekten Hase in der Hasestraße und ein spektakuläres Bild eines roten Sofas über einer Bank an der Lilie in Hildesheim.
Bei dem Sarstedter Projekt haben an den drei Tagen insgesamt nur vier Kinder mitgemacht. „Wir haben mit mehr gerechnet“, räumt Stadtjugendpfleger Thomas Schlüter ein. Graffiti-Projekte für Jugendliche hat es zwar schon gegeben, etwa im Klecks – allerdings noch nie unter professioneller Anleitung.
Den Jungen und Mädchen hat die Arbeit mit Ole Görgens gefallen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Zazie Duval. Die 14-Jährige hatte noch nie zuvor eine Spraydose in der Hand und konnte trotzdem dank der Anleitung des Künstlers eigene Motive aufsprühen. „Am meisten hat mir gefallen, die Buchstaben zu gestalten“, sagt sie strahlend.
Zum ersten Mal hat die Kreiswohnbau ein Gebäude mit einem professionellen Graffiti besprühen lassen. Nach den guten Erfahrungen kann sich Werner durchaus eine Neuauflage vorstellen: „Ich will nicht ausschließen, dass wir das noch einmal an anderer Stelle wiederholen.“
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 26. Oktober 2013
„Ein Schmuckstück für die Kreiswohnbau“ – und zwar in Gold - Wohnanlage Argentum eingeweiht / Bewohner steuern alles vom Tablet aus / Pilotprojekt hält kalkulierte Kosten fast ein

Komfort über den Dächern von Sarstedt: Heinz-Georg Hartmann ist zufrieden mit seiner Wohnung im Argentum.
Sarstedt (ph). Draußen wartete der Ochsenbraten, drinnen erklangen Lob und Komplimente: Die Kreiswohnbau hat gestern ihre neue seniorengerechte Wohnanlage Argentum an der Hildesheimer Straße eingeweiht, ein Pilotprojekt in mehrfacher Hinsicht. Von einem „Schmuckstück“ sprach etwa Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Bruer.
25 Wohnungen gibt es in dem Neubau, 23 davon sind vermietet, auch an prominente Sarstedter wie Heinz-Georg und Irene Hartmann. Ihnen überreichte Bruer einen Gutschein für ein Bingo-Spiel als Gemeinschaftseinrichtung und wünschte einen „spannenden Start in den neuen Lebensabschnitt“.
Im Jahr 1998 waren 23,6 Prozent der Sarstedter über 60, derzeit sind es schon 27,8 Prozent, berichtete Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek. Vor den Senioren im Argentum warb er für den Bürgerpark, 120 Vereine, viele Veranstaltungen, das Innerstebad und den Wochenmarkt. Landrat Reiner Wegner begrüßte, dass der Kreis vor ein paar Jahren darauf verzichtet habe, seine Kreiswohnbau zu verkaufen. Man könne mit ihrer Hilfe sehr vieles positiv gestalten, bezahlbaren und guten Wohnraum schaffen. Wegner spielte auf den Namen des Gebäudes an, Argentum (lateinisch-Silber) und sagte: „Das ist nicht nur Silber, sondern auch Gold.“ Von einem „Leuchtturm-Charakter“ des Projektes sprach Heiner Pott, Verbandsdirektor der Niedersächsisch-Bremischen Wohnungsbauunternehmen. Der Neubau biete ein „Rundum-sorglos-Paket“ und liege auf der Linie der Kreiswohnbau, deren Geschäftsführer Matthias Kaufmann „immer an der Spitze marschiert, wenn es um etwas Neues geht.“
Alexander Jüptner, Fachberater Hausnotruf beim Landesverband der Johanniter– Unfallhilfe, erklärt das auf den Einsatz von Tablets mit neuer Datentechnik gestützte System des Hauses. Hier sei es erstmals gelungen, die Ergebnisse jahrelanger Forschung und Entwicklung in die Praxis umzusetzen. Das meinte auch Alexander Büxenschütz, Leiter Pflege/AAL bei der Deutschen Telekom. Hier werde sich zeigen, wie die Technik im Alltagsleben helfen könne, wichtig bleibe aber „die Mensch-zu-Mensch-Betreuung,“ für die die Johanniter-Unfallhilfe stehe. Barrierefreiheit, das Service-Angebot und Angebote für ein Gemeinschaftsleben der Bewohner – das seien die drei wichtigsten Punkte für ihn bei diesem Projekt, berichtete Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Nach Fertigstellung könne man durchaus stolz auf das Erreichte sein. Gerade wegen der massiven Kritik an deutschen Großbaustellen fügte er hinzu: 3,7 Millionen Baukosten habe man kalkuliert, 3,8 Millionen seien es am Ende geworden, „eine finanzielle Punktlandung“. Von den 140 000 Euro EU-Mitteln stehen noch rund 100 000 Euro bereit, die für die Förderung von Gemeinschaftsaufgaben bestimmt sind. Kaufmann forderte die Mieter auf, an diesem Konzept mitzuarbeiten.
Kaufmann dankte der Stadt für eine unbürokratische und schnelle Änderung des Bebauungsplans, den Anliegern für Verständnis angesichts „14 Monaten Lärm und Dreck“ und den Partnern Telekom und Johanniter, dass sie „mit uns gemeinsam auf die hohe See gegangen sind“.

Per Touchscreen schaltet Nadine Abmeier auch die Glühbirne an und aus. Sie betreut die Bewohner des Argentums. Fotos: P. Hartmann
In der Wohnanlage bekommen alle Mieter ein Tablet, mit dem sie die Haustechnik steuern können. So kann man vom Frühstückstisch aus das Badezimmer aufheizen oder Jalousien öffnen und schließen. Zusätzlich bietet das Tablet die Möglichkeit, mit anderen Hausbewohnern zu kommunizieren, etwa Termine abzusprechen, man kann Zeitung lesen (auch die Hildesheimer Allgemeine), es gibt eine Kalender-Funktion, die zum Beispiel an Geburtstage oder Arzttermine erinnern.
Man kann das einfach zu bedienende Gerät auch so einstellen, dass es zum Beispiel an die fällige Tabletten-Einnahme erinnert. Weitere Funktionen, zum Beispiel Einkaufen per Computer, sind in Arbeit. Nadine Abmeier von den Johannitern betreut die Hausbewohner. Sie ist fünf Stunden täglich vor Ort, weist in die Bedienung des Mini-Computers ein. In Notfällen außerhalb ihrer Dienstzeit läuft der Alarm beim Hausnotruf der Johanniter-Unfallhilfe auf.
Ein zentraler Schalter am Eingang macht die ganze Wohnung stromlos – dadurch werden Unfälle, etwa durch Bügeleisen oder Herde, vermieden.
Zukunftsmusik erklingt
Es muss natürlich Englisch sein: AAL steht für „Ambient Assisted Living“ und meint selbstbestimmtes Leben durch technische Hilfe. Ein bisschen Zukunftsmusik zu diesem Thema konnte man gestern bei der Einweihung von Argentum hören. Denn Alexander Büxenschütz, Leiter Pflege/AAL bei der Deutschen Telekom, wagte Ausblicke auf die Zukunft.
In Sarstedt habe man ein Pilotprojekt umgesetzt, das sich in der Praxis bewähren werde. Etwa ein Jahr Entwicklungsarbeit stecken darin, am Ergebnis sind nicht nur Informatiker und Mediziner beteiligt, sondern auch Künstler, die die Tablet-Oberfläche gestaltet haben. Nun werde man testen, ob die Menschen damit klarkommen. Die Telekom arbeite aber schon an weiteren Projekten. So könne man sich vorstellen, sogar bettlägerigen Patienten, die beatmet werden müssen, die Intensivstation zu ersparen.
Die Überwachung der Patienten könne aus der Ferne erfolgen, bei Problemen werde dann Alarm geschlagen. Eine andere mögliche Produktlinie sei die Betreuung von Patienten mit beginnender Demenz. Ihnen werde man eine Tages-Navigation anbieten, die die erforderliche Sicherheit biete.
Die Telekom arbeitet auch an Projekten, die man als „intelligenten Notruf“ beschreiben könnte. Mithilfe von Videokameras könnte man den Bewohner quasi ständig im Auge behalten. Die Software erkenne dann zum Beispiel, wenn sich jemand in der Wohnung bewegt. Bei Abweichungen, wenn etwa jemand stürzt und neben dem Tisch auf dem Boden liegt, könnte das System nach einer Nachfrage beim Bewohner Alarm schlagen. Hier allerdings, bekannte Büxenschütz, bewege man sich schon auf einer „Gratwanderung zwischen Komfort und Sicherheit“. (ph)
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 08. November 2013
Andreas Benke: „Fühlen uns als Gemeinschaft“ - Leiter des Nachbarschaftstreffs zieht positive Jahresbilanz

Nachbarschaftstreff-Leiter Andreas Benke kocht gemeinsam mit den Teilnehmern leckere Speisen.
GRONAU. Der Nachbarschaftstreff der Kreiswohnbau Hildesheim und der Johanniter hat sich seit 2011 zu einem beliebten Treffpunkt in Gronau entwickelt. Leiter Andreas Benke zieht für 2013 ein positives Resümee und freut sich auf das kommende Jahr: „In den vergangenen zwölf Monaten sind uns unsere Stammbesucher nicht nur treu geblieben, sondern wir konnten auch neue Gäste in unserem Nachbarschaftstreff begrüßen. Es ist besonders schön, zu sehen, dass wir uns als Gemeinschaft fühlen, uns gegenseitig helfen und Freud und Leid teilen.“
Sehr beliebt war, wie in allen Jahren, miteinander zu kochen. Diese Termine wird Andreas Benke auch im kommenden Jahr anbieten. Außerdem hat er schon einige Ideen für den Veranstaltungskalender 2014. Natürlich steht er auch wieder allen Besuchern für Beratungen und Hilfestellungen in nahezu allen Lebenslagen zur Verfügung. Jeder Besucher, ob Jung oder Alt, ist willkommen. Gäste, die den Fußweg in die Bethelner Landstraße 25 nicht mehr bewältigen können, haben die Möglichkeit, das Seniorentaxi (Taxi-Peters) zu einem ermäßigten Tarif zu nutzen.
Termine im Überblick
Für Dezember sind folgende Termine vorgesehen: Morgen steht von 9.30 bis 11.30 Uhr der „Freitagsschnack“ auf dem Programm. Weiter geht es dann am Montag, 9. Dezember, von 9.30 bis 12.30 Uhr mit dem gemeinsamen Kochen. Auf der Speisekarte stehen „Zerbster Eier mit Kartoffelbrei“. Am 11. Dezember wird dann in der Zeit von 16 bis 18 Uhr zur Adventsmusik eingeladen. Es folgen am 13. Dezember von 9.30 bis 11.30 das Frühstücksbüfett, am 16. Dezember von 9.30 bis 11.30 Uhr das „Gesprächszeit“- Angebot und am 18. Dezember die Adventsfeier, die um 15 Uhr beginnt. Das Jahr endet dann am 20. Dezember mit dem „Freitagsschnack“. Beginn ist um 9.30 Uhr. In der Zeit vom 23. Dezember 2012 bis 3. Januar 2014 ist der Nachbarschaftstreff geschlossen. Ab 6. Januar kommenden Jahres startet dann das neue Programm. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 05182/9095933.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 05. Dezember 2013
Arbeiten am Kaiserhof beginnen - Jobcenter und ASB ziehen im Frühjahr ins ehemalige Gästehaus ein
Bad Salzdetfurth (uli). Das Jobcenter kann bald Koffer packen. Voraussichtlich Anfang März werden die Mitarbeiter ihre neuen Büros im ehemaligen Gästehaus des Hotels Kaiserhof beziehen. Seit Monaten sanieren Handwerker das alte Haus. „Die Arbeiten laufen planmäßig“, sagt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH, die den Gebäudekomplex gekauft hat (diese Zeitung berichtete).
Wie das so sei bei der Renovierung eines Altbaus, habe es im Laufe der Arbeiten Überraschungen gegeben. „Aber nichts Gravierendes“, so Kaufmann und nennt eine verstopfte Abwasserleitung als Beispiel. Alle Probleme seien beseitigt. „Hätte das Haus noch fünf Jahre leergestanden, wäre es vermutlich reif für den Abbruch gewesen“, meint der Fachmann.
Doch die Kreiswohnbau hat rund 650 000 Euro investiert und dem Gebäude damit eine Zukunft möglich gemacht. Die alte Villa bietet den Mitarbeitern der Bad Salzdetfurther Niederlassung des Jobcenters in Kürze helle, freundliche Büros. Zwei Etagen wird das Jobcenter beziehen. Im Dachgeschoss richtet sich der Arbeiter-Samariter-Bund ein und organisiert von dort aus seinen ambulanten Pflegedienst.
Auch wenn die Handwerker im Gästehaus bald ihre Werkzeuge einpacken können, gleich nebenan gibt es noch viel zu tun. Vor ein paar Tagen haben die Arbeiten im alten Saal des Hotels begonnen. „Wir fangen mit dem Entkernen des Gebäudes an“, sagt Kaufmann. Hinter der denkmalgeschützten Fassade will die KWG 18 altengerechte Wohnungen bauen. Mitten im Herzen der Stadt sollen barrierefreie, 60 bis 80 Quadratmeter große Wohnungen entstehen, alle mit Balkon oder Terrasse und Einstellplatz in der Tiefgarage unter dem ehemaligen Saal, die von der Oberstraße aus zu befahren sein wird.
Eigentlich sollten die Arbeiten am Kaiserhof längst im Gange sein. Doch zunächst galt es, die Finanzierung für das Projekt in trockenen Tüchern zu haben. „Das dauert seine Zeit“, erklärt Kaufmann. Mittlerweile sei alles abgesichert, halte er auch die Baugenehmigung in Händen.
Bis Ende Februar sollen die Abbrucharbeiten erledigt sein. Stehen bleiben einzig die Fassade am Rathaus-Parkplatz und die ehemalige Gaststätte. Dahinter wird ein neues dreistöckiges Gebäude hochgezogen. Bewerber für die Wohnungen gibt es reichlich. Rund 40 Interessenten hätten sich bereits bei der KWG gemeldet. Doch ehe die Mieter einziehen können, gibt es noch viel zu tun. Mit bösen Überraschungen rechnet Kaufmann nicht. „Aufgrund des Denkmalschutzes haben wir uns sehr intensiv mit dem Gebäude beschäftigt.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 11. Dezember 2013
Die Ersten sind schon angekommen - Förderschule hat ihre Räume bezogen / Im Grundschultrakt wird kräftig gearbeitet
Bad Salzdetfurth (uli). Ein halbes Jahr noch – dann kommen die Grundschüler. Wie berichtet, zieht die Grundschule am Papenberg nach den Sommerferien um. Schüler und Lehrerinnen richten sich dann im Haus der Sothenbergschule ein, teilen sich Gebäude und Schulhof fortan mit der Förderschule. Seit Sommer laufen dafür die Vorbereitungen.
Und noch immer gleichen Teile des Hauses einer Baustelle. „Aber wir machen schon fast wieder ganz normalen Unterricht“, sagt Förderschullehrerin Angelika Meyer. Im November hat sie mit ihrem Team und den Kindern den Gebäudeteil bezogen, der nun endgültig ihre Heimat sein soll.
„Ein paar Stolpersteine gibt es schon noch“, sagt Meyer und erinnert zum Beispiel an den Wassereinbruch im Computerraum. Doch unterm Strich habe alles gut geklappt. Kinder und Lehrer fühlen sich in den neuen alten Klassenräumen wohl.
Das hört Matthias Kaufmann gern. Der Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH, ist quasi Meyers neuer Vermieter. Denn die KWG hat das Schulgebäude vom Landkreis gekauft, vermietet nun den Teil der Förderschule an den Landkreis und den anderen an die Stadt Bad Salzdetfurth, die Träger der Grundschule ist. „Die Mietverträge sind inzwischen auch alle unterzeichnet“, sagt Kaufmann.
Zusammen mit Landrat Reiner Wegner und Bürgermeister Erich Schaper hat sich Kaufmann nun in dem künftig zweigeteilten Gebäude umgesehen. Meyer führt die Gruppe durchs Haus, nutzt dabei auch die Gelegenheit, sich bei Architekt Heiko Kollien zu bedanken, der immer ein offenes Ohr für die Belange der Schule hat.
Rund eine halbe Million Euro hat die KWG in die Sanierung der Räume der Förderschule gesteckt. Weitere 1,65 Millionen Euro folgen jetzt für den Grundschulpart. Viel Geld fließt in energetische Maßnahmen. Das gesamte Gebäude bekommt neue Fenster und eine Fassadendämmung. Auch in den Brandschutz gilt es eine Menge zu investieren. „Zum Beispiel muss das Alarmsystem auf zwei Schulen ausgelegt werden“, sagt Kaufmann.
Aber im Grundschultrakt stehen noch weit mehr Arbeiten an. Kaufmann öffnet die Tür, die künftig beide Schulen trennt, und steht sofort mitten in einer Baustelle. Kabel hängen aus der Decke, hinter Leichtbauwänden bohren und hämmern Handwerker. Dort wo einst die große Pausenhalle der Sothenbergschule war, entstehen zur Zeit Lehrerzimmer und Sekretariat für die Grundschule und deren neuer Eingangsbereich. In Kürze werden im Unter– und im Erdgeschoss neue Mädchen– und Jungentoiletten gebaut, die WCs im Obergeschoss weichen, um Platz für einen weiteren Klassenraum zu schaffen, schildert Kollien. Es gibt also noch jede Menge zu tun. Denn schließlich muss auch der Außenbereich noch gestaltet werden.
Bis zum Sommer werden die Handwerker noch Stammgäste am Sothenberg sein. Und die Förderschule weiter auf eine Geduldsprobe stellen: Denn trotz Baulärm in den benachbarten Zimmern, muss dort schließlich fleißig gebüffelt werden.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 09. Januar 2014
Abrissarbeiten laufen - Kreiswohnbau plant altersgerechte Wohnungen in Bad Salzdetfurth

Beim Rundgang durch die Räume machen Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann, Landrat Reiner Wegner und Bürgermeister Erich Schaper auch in der alten Küche halt.
BAD SALZDETFURTH (mi). Der Bagger kennt kein Pardon: Mit lautem Getöse fallen die Steinmauern nach und nach in sich zusammen. Vom früheren Kursaal, der Jahrzehnte Treffpunkt für Vereine, Familien oder der Kommunalpolitik war, wird am Ende nur noch die Außenfassade stehen bleiben. Dahinter entstehen in den nächsten zwölf Monaten auf einer Fläche von 1 250 Quadratmetern 18 altersgerechte Wohnungen, die allesamt über einen Balkon oder Terrasse verfügen.
Die früheren Fensterbereiche der Front sollen wieder geöffnet werden und einen Blick auf den Neubau mit seinen drei Geschossen ermöglichen. Die Kreiswohnbau GmbH hatte das gesamte Areal des Kaiserhofs samt Gästehaus gekauft. Vor dem Abriss schauten sich Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann, Landrat Reiner Wegner, Bad Salzdet– furths Bürgermeister Erich Schaper, Bauamtsleiter Hans-Joachim Kamrowski bei einem Rundgang mit dem Architekten Heiko Kollien noch einmal den Ort an, der lange Mittelpunkt vieler Menschen war. Da blieb es nicht aus, dass Erinnerungen an die Glanzzeiten wach wurden. „Da hinten im Saal stand mal die Theke“, meinte Landrat Reiner Wegner.
Kaum etwas erinnerte bei dem Besuch noch an die vielen unterschiedlichen Veranstaltungen, die dort Woche für Woche über die Bühne gingen. Die Decke fehlt, überall hängen Kabel herum. „Da muss mal die Leinwand für das Kino gewesen sein“, vermutete Bauamtsleiter Hans-Joachim Kamrowski beim Blick auf den hinteren Teil. Auch das Parkett, über das viele Hochzeitspaare schwebten, wurde kurz vor dem Abriss bereits entfernt. Verkauft wurde in den vergangenen Monaten ein Großteil des Mobiliars und der Einrichtung. Ein Teil der Betten aus dem Gästehaus hat das Schullandheim in Hohegeiß bekommen. Gläser, Teller und Besteck hat ein Partyservice übernommen. Allerdings gelang es nicht, einen Käufer für die Kegelbahn zu finden. Sie musste am Ende entsorgt werden.
Neben dem Bau der 18 Wohnungen, für die schon zahlreiche Anfragen vorliegen, werden die Kellerräume zu einer Tiefgarage umgebaut. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zieht mit einem Tagespflegeangebot in das vordere Haus, das zur Oberstraße gelegen ist, ein. Rund 3,2 Millionen Euro veranschlagt die Kreiswohnbau GmbH für die Sanierung des Gaststättengebäudes und den Neubau der Wohneinheiten. „Wir sind glücklich über die Verwirklichung des Vorhabens, es passt zum Unternehmen“, erklärte Matthias Kaufmann. Das habe letztlich auch etwas mit der Kultur und dem Ortsbild zu tun. „Wir schaffen Wohnraum, reagieren auf den demografischen Wandel und helfen, ein Baudenkmal zu erhalten“, machte Kaufmann deutlich.
Auch Bürgermeister Erich Schaper freut sich über das Projekt. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen als die Pläne vorgestellt wurden“, erklärte der Verwaltungschef. Dabei erinnerte er auch an die Problematik, einen Investoren für das Gebäudeensemble zu finden. Anschließend werde sich die Stadt Gedanken um die Gestaltung des Umfeldes, einschließlich der Parkplätze, machen. Zugleich konnte eine neue Bleibe für das Jobcenter gefunden werden, das Ende Februar in das frühere Gästehaus einzieht.
In dem Gebäude gehen die Arbeiten langsam auf die Zielgerade. Allein diese Baumaßnahme schlägt mit rund 750 000 Euro zu Buche. 16 Mitarbeiter werden dort auf einer Fläche von rund 450 Quadratmetern die Klienten beraten. Die früheren Gästezimmer entsprachen von der Größe her genau den Anforderungen für ein Doppelbüro. Es mussten lediglich die Bäder entfernt werden. In diesem Bereich besteht künftig für die Jobcenter-Mitarbeiter die Möglichkeit, Akten zu lagern.
Vor dem Abriss wurde noch der alte Schriftzug „Hotel Kaiserhof“ am Gebäude in Sicherheit gebracht. Möglicherweise wird er im Stadtmuseum an die lange Geschichte des Hauses erinnern.
Quelle: RUBS, 15. Januar 2014
ASB übernimmt Nachbarschaftstreff - KWG geht in Bad Salzdetfurth neue Partnerschaft ein / Mini-Markt geschlossen

In der Küche des Nachbarschaftstreffs sind schon viele leckere Essen gekocht worden – zum Beispiel auf Einladung der Frauenbeauftragten für ein internationales Büfett. Foto: Archiv
Bad Salzdetfurth (uli). Jetzt führt der ASB die Regie. Der Arbeiter-Samariter-Bund übernimmt von der Kreiswohnbau GmbH die Leitung des Nachbarschaftstreffs in der Lärchenstraße 1. Und das ist erst der Auftakt für eine neue Partnerschaft in der Kurstadt. Denn der ASB wird auch im ehemaligen Kaiserhof einziehen, der gerade von der KWG umgebaut wird (diese Zeitung berichtete).
2008 ging die KWG im Hochhaus in der Lärchenstraße mit ihrem ersten Nachbarschaftstreff an den Start. 50 000 Euro nahm das Wohnungsbauunternehmen damals in die Hand, um aus einer Mietwohnung einen Treffpunkt für die Bewohner zu machen. „Unser Partner war die AWO“, erinnert KWG-Geschäftsführer Matthias Kaufmann jetzt bei der symbolischen Schlüsselübergabe an den ASB. Die AWO zog sich aus dem Angebot zurück, doch der Treff sollte bleiben. Im Lärchenweg und rund herum wohnen viele ältere Menschen. „Etliche von ihnen seit der Zeit, als wir die Häuser dort oben gebaut haben“, sagt Kaufmann. Sie sollen weiterhin ein Angebot in der vertrauten Nachbarschaft haben. Denn die Klön-, Spiel– und Bastelnachmittage, die gemeinsamen Kochabende und der Frühstückstreff sind seit jeher nicht nur für die Bewohner der Lärchenstraße 1, sondern für alle Interessierten aus der Gegend gedacht.
Das will der ASB so beibehalten. Annika Meyer und Karin Hilbig haben bereits ein buntes Programm für den Nachbarschaftstreff zusammengetragen. Sie wollen Bingonachmittage, Spiele– und DVD-Abende sowie Gedächtnistraining anbieten. Meyer, die beim ASB Bereichsleiterin für betreute Wohnanlagen ist, freut sich auf die neue Aufgabe und ist gespannt, wer sich bei den Veranstaltungen blicken lässt. Bei künftigen Angeboten will sie dann auch auf weitere Wünsche der Gäste eingehen. Kaufmann ist froh darüber, einen neuen Partner für den Nachbarschaftstreff gefunden zu haben. Um so betrübter ist er, dass sich bislang noch keiner für den Mini-Markt gefunden hat, der wie der Nachbarschaftstreff im Parterre des Hochhauses seinen Platz hat.
Zunächst hatte dort die AWO Zahnpasta, Konserven, Zucker, Streichhölzer und andere Dinge des täglichen Bedarfs verkauft. 2012 übernahm die Immobilien– und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH das kleine Lädchen. Doch das Tochterunternehmen der Diakonie Himmelsthür hat die Geschäfte Mitte Januar eingestellt. Geschäftsführer Michael Henze bedauert die Schließung zwar, verweist aber auf die niedrigen Umsätze. Und darauf, dass sein Unternehmen dabei sei, eine Immobilie in der Oberstraße zu renovieren, um dort in Kürze einen Kiosk zu eröffnen. „Den betreiben wir in Kooperation mit unserer Tagesstätte in Bad Salzdetfurth“, so Henze. Unweit der St. Georgskirche werden seit zwei Jahren Menschen mit seelischen Behinderungen betreut. Sie sollen künftig in dem Altstadtlädchen arbeiten und dort aufs Berufsleben vorbereitet werden.
„Wir hoffen aber dennoch, dass sich noch jemand findet, der in der Lärchenstraße weitermacht“, so Kaufmann. Die Hoffnung teilt Henze mit ihm: „Vielleicht lassen sich Mini-Markt und Nachbarschaftstreff zusammenlegen?“.
Der ASB kann sich offenbar nicht dafür erwärmen, beschränkt sein Engagement in der Lärchenstraße auf den Nachbarschaftstreff. ASB-Geschäftsführer Markus Dolatka und Bad Salzdetfurth-Bereichsleiter Sören Hoffmann freuen sich auf die neue Zusammenarbeit mit der KWG. „Bad Salzdetfurth ist für uns eine Herzensangelegenheit“, so Dolatka. Bislang betreibt der ASB in der Oberstraße ein kleines Büro. In Kürze werden Hofmann und seine Kollegen ins Obergeschoss des ehemaligen Kaiserhof-Gästehauses ziehen und von dort aus ihre ambulante Pflege organisieren. Nach dem Umbau des benachbarten Kaiserhofes wird der ASB auch dort die Regie übernehmen und zum Beispiel in den Räumen der einstigen Gaststätte eine Tagespflege anbieten. „Eine Premiere in der Kurstadt“, freut sich Dolatka, den das Projekt Kaiserhof von Anfang an gereizt hat. Auch weil es für die Bad Salzdetfurther mit so vielen Erinnerungen behaftet ist: „Früher haben die Menschen dort gefeiert, bald können sie dort leben.“
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 22. Januar 2014
Bagger frisst sich durchs Gebäude - Weite Teile des Kaiserhofes sind abgerissen / Platz für Seniorenwohnungen
Bad Salzdetfurth (uli). Seit rund zwei Wochen bahnt sich der große Bagger seinen Weg. Schaufel für Schaufel frisst er sich durch einen Teil Bad Salzdetfurther Geschichte. Er reißt weite Teile des Kaiserhofes ein. Jeden Tag bleiben Spaziergänger an der Baustelle stehen und beobachten, wie die Arbeiten vorangehen.
Wie berichtet, hat die Kreiswohnbaugesellschaft (KWG) den Gebäudekomplex des ehemaligen Hotels in der Kurstadt gekauft. Doch nicht, um es wieder zu eröffnen. Geschäftsführer Matthias Kaufmann hat andere Pläne für den Standort. Wo einst rauschende Hochzeiten gefeiert wurden, sollen in den kommenden Monaten 18 altengerechte Wohnungen entstehen. Dafür wird nun Platz gemacht.
Von der Bahnhofsstraße aus haben die Arbeiter zunächst mit dem Abriss des Saales begonnen.
Weil an der Seite des Rathaus-Parkplatzes die denkmalgeschützte Fassade des Saales erhalten bleiben soll, wurde die Mauer zuvor mit Holzbalken von Außen abgestützt. Nun steht dort eine einsame Mauer mit nichts dahinter – außer Schutt. Ist der komplett abgeräumt, wächst dort der Neubau für die Seniorenwohnungen. Der schließt sich unmittelbar an das Gaststättengebäude an. In die einstige Kneipe wird nach dem Umbau der ASB mit der Tagespflege einziehen.
In diesen Tagen fällt nun auch der Kaiserhof-Anbau an der Oberstraße. Zwischen Gästevilla und Gaststätte klafft bereits ein großes Loch. Weite Teile des Hauses sind bereits von dem Bagger eingerissen. Links von der Abbruchstelle gehen derweil die Arbeiten an der Gästevilla in die Endphase. In wenigen Wochen zieht dort die Job-Agentur ein, im Obergeschoss der ASB mit seinem Büro für die häusliche Pflege.
Die Nachbarn werden erst in gut einem Jahr Einweihung feiern können. Die Bauarbeiten neben dem Rathaus werden sich bis ins Frühjahr 2015 hinziehen. 3,2 Millionen Euro investiert die KWG in das kaiserliche Wohnprojekt.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 28. Januar 2014
Handwerker rotieren in der Sothenbergschule - Kreiswohnbau als Vermieter / Platz für Grund- und Förderschule

In der Sothenbergschule laufen die Umbauarbeiten auf vollen Touren. In der früheren Pausenhalle wird einmal das Lehrerzimmer der Grundschule seinen Platz finden. Foto: Vollmer
BAD SALZDETFURTH. Nach den Sommerferien werden die Bad Salzdetfurther Grundschüler am Sothenberg Mathe, Deutsch und Co. büffeln. Doch bis die Jungen und Mädchen in ihr neues Domizil einziehen, haben die Handwerker noch jede Menge zu tun. Denn momentan gleicht das für die Grundschule vorgesehene Areal noch einer großen Baustelle.
Die Umgestaltung der Räumlichkeiten ist neben dem Bau von altersgerechten Wohnungen am ehemaligen Hotel Kaiserhof das zweite große Bauprojekt für die Kreiswohnbau GmbH in der Kurstadt. „Im vergangenen Jahr stand Sarstedt im Norden des Landkreises in unserem Fokus, nun liegt der Schwerpunkt auf Bad Salzdetfurth“, erklärte Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Das Unternehmen hat das Schulgebäude vom Landkreis gekauft. Die KWG tritt nun gegenüber dem Landkreis mit der Förderschule und der Stadt als Träger der Grundschule als Vermieter auf. Die Mietverträge seien mittlerweile unter Dach und Fach, berichtete Kaufmann bei einem gemeinsamen Rundgang mit Bürgermeister Erich Schaper und Landrat Reiner Wegner.
Das Vorhaben Grundschule schlägt mit rund 1,65 Millionen Euro zu Buche. Mit weiteren 500 000 Euro bringt die KWG die Räume der Förderschule auf Vordermann. Ein großer Anteil fließt davon in energetische Maßnahmen. Neben neuen Fenstern ist auch eine moderne Wärmedämmung vorgesehen. Die zentrale Gasheizungsanlage wird zudem an die Erfordernisse angepasst. Dazu kommt dann als i-Tüpfelchen auch noch die Gestaltung des Außenbereiches. Einige Bereiche werden gemeinsam durch die beiden Schulen genutzt, dazu zählen zum Beispiel die Mensa, der Werkraum, die Küche oder die Turnhalle.
Die Förderschule hat mittlerweile den für sie vorgesehenen Gebäudeteil bezogen. „Der Umzug ist erfolgreich verlaufen. Ein Dank geht an die Kollegen und die Schüler, die auch kräftig mit angepackt haben“, betonte die Leiterin der Sothenbergschule, Angelika Meyer. Doch hinter den Wänden gehen die Arbeiten für die Grundschüler munter weiter. Im Bereich der großen Pausenhalle der Sothenbergschule entstehen derzeit Lehrerzimmer und Sekretariat für die Grundschüler. Dort wird auch der Haupteingang für die Grundschüler geschaffen. Auf dem Plan der Handwerker stehen auch neue Mädchen– und Jungentoiletten im Unter– und Erdgeschoss. Die sanitären Anlagen im Obergeschoss müssen für einen weiteren Klassenraum weichen. mv
Quelle: Huckup, 05. Februar 2014
Mit Läden geht auch ein Stück Lebensqualität - Schon einige Leerstände im Sarstedter Stadtteil Giebelstieg – Hoffen auf Ersatz für die letzte Stadtteilkneipe

Leer: die ehemalige Pizzeria in der Ladenzeile.

Leer: der ehemalige Kolping-Laden.

Leer: die Plotterie, seit Anfang Februar zu.

Leer: TM-Coffee, seit einem Jahr in den Startlöchern. Fotos: Wedig
Sarstedt (tw). Anfang dieses Monats hat wieder ein Laden den Sarstedter Stadtteil Giebelstieg verlassen: Die Plotterie an der Voss-Straße zog in den Laatzener Ortsteil Ingeln-Oesselse um. Im November hatte sich erst die Pizzeria Vasi aus Giebelstieg verabschiedet, die Inhaber-Familie eröffnete in der Sarstedter Innenstadt ein neues Restaurant.
Mittlerweile stehen in dem Stadtteil im Süden der Stadt schon einige Läden leer. Seit Sommer 2011 gibt es die Fleischerei in der Ladenzeile an der Lönsstraße nicht mehr, viele Kunden waren zu den Wursttheken der Supermärkte abgewandert.
Mancher Einwohner von Giebelstieg findet die Entwicklung traurig – zum Beispiel Joachim Kaiser, der seit vielen Jahren in dem Stadtteil verwurzelt ist. Läden in der Nähe: Das sind für ihn auch Treffpunkte für die Bürger. So war die Pizzeria mehr als eine Ess-Stätte, sie war die letzte Kneipe im Viertel, ihre Fußballabende führten die Menschen zusammen. Zwar sind da die Läden im Fachmarktzentrum am Kreisel. „Die Versorgung ist gesichert“, sagt Kaiser, ergänzt aber: „Das Soziale ist nicht der Rede wert.“
Seine Bilanz der vergangenen Jahre fällt düster aus: „Sparkasse weg, Schreibwarenladen weg, Schlachter weg, Stadtteilkneipe weg, und der Blumenladen hatte keine Chance.“ Immerhin habe sich für die Ladenzeile ein neuer Friseur gefunden, „und die Apotheke ist auch noch da.“ Daneben liegen Läden, die der Durchschnitts-Einwohner nicht gerade das ganze Leben lang braucht: Fußpflege und Fahrschule. Vor 14 Jahren, im Februar 2000, hatte Kaiser in einem Leserbrief in dieser Zeitung bereits mit Bedauern auf die ersten Ansätze der Entwicklung hingewiesen, dass mit Läden auch Leben aus dem Stadtteil schwindet. Damals gab nach der Volksbank auch die Sparkasse ihre Filiale in Giebelstieg auf und nahm den Einwohnern nach seinem Empfinden damit auch ein Stück Lebensqualität. Kaiser sieht wichtige Unternehmen wie die Geldinstitute auch in der Pflicht, sich nicht zurückzuziehen. Eine besondere Verantwortung sieht er auch bei der Kreiswohnbau als Vermieterin der Ladenzeile.
„Die Ladenzeile hat für uns auch einen großen Stellenwert“, sagt Kreiswohnbau-Prokurist Ralf Oelkers. „Wir gehen immer wieder aktiv auf mögliche Interessenten zu, sogar in Hannover.“ Immerhin habe sich recht schnell ein Nachfolger für den Friseursalon von Heinz Szymanski gefunden, der dort 50 Jahre lang eine Institution war. Bei der Fleischerei sei die Nachfolge nicht so einfach gewesen. „Wir haben damals viele Ketten angesprochen“, berichtet er, „aber für die war eine Filiale dort nicht interessant.“
Oelkers hofft, dass es der Kreiswohnbau bald gelingt, wieder Leben in die Räume der Pizzeria zu bringen. Außerdem steht in der Ladenzeile noch der ehemalige Kolping-Laden leer. Doch der ist nur rund 45 Quadratmeter groß und kommt nur für wenige Branchen in Frage. „Wir wollen die Leerstände auch nicht mit Gewalt vermieten“, sagt Oelkers, „die Angebote müssen in das Umfeld passen und langfristig funktionieren.“ Da gehe Nachhaltigkeit vor Schnelligkeit.
Einen neuen Treffpunkt hatte sich mancher Giebelstieger von dem neuen Café TM-Coffee erhofft. Das ist im Laden neben dem „Fressnapf“ im Fachmarktzentrum zwar schon seit Monaten eingerichtet, aber immer noch nicht eröffnet. Vor einem Jahr sollte es den Betrieb aufnehmen, ein halbes Jahr später berichtete der Inhaber von bürokratischen Verzögerungen, nun reagierte er nicht einmal mehr auf eine Anfrage dieser Zeitung. Das Café kommt nicht aus den Startlöchern. Vielleicht findet sich noch eher ein neuer Nutzer für die Pizzeria im Herzen von Giebelstieg. Vermieter Oelkers zeigt sich optimistisch: „Wir bleiben am Ball.“
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 07. Februar 2014
„Der beste Schutz ist Vertrauen“ - Nachgefragt: Wie sich Vermieter schützen können / So läuft es bei Wohnungsbaugesellschaften
Hildesheim (oca). Schimmel an den Wänden, Dreck in den Räumen oder Mietrückstände, weil die Mieter seit Monaten kein Geld mehr überwiesen haben. Über den Ärger, den viele Vermieter in der Stadt haben, hat diese Zeitung in den vergangenen Wochen mehrmals berichtet.
Einige von ihnen sitzen heute auf einem großen Schuldenberg. Summen bis zu 40 000 Euro, die aus Renovierungskosten, Instandsetzung und Mietausfällen resultieren, sind oft keine Seltenheit. Was können Vermieter tun, um das Risiko, ihr Eigentum in guten Glauben an jemanden Fremdes zu überlassen, zu minimieren?
Nicht viel, sagt Uwe Stoll, Geschäftsstellenleiter des Haus– und Grundeigentümervereins. „Vermieter leben von dem Vertrauen, das sie ihren potenziellen Mietern entgegenbringen.“ Zwar können Vermieter versuchen, möglichst viel über ihren Geschäftspartner in Erfahrung zu bringen, beispielsweise durch eine Selbstauskunft, aber ganz ausschließen lasse sich das Risiko nicht.
„Unsere Mitglieder haben die Möglichkeit, sich online ein Formular herunterzuladen, das ein Mietinteressent ausfüllen muss.“ Dort wird unter anderem nach einer Insolvenz, Mietrückständen aus vormaligen Anmietungen oder der sogenannten Vermögensauskunft gefragt“, erklärt Stoll. Diese Angaben könne der Vermieter zwar nicht kontrollieren, er habe aber bei einer bewusst falschen Angabe die Möglichkeit, das Mietverhältnis aufgrund arglistiger Täuschung sofort wieder zu beenden.
Die Einholung einer Auskunft bei der Schufa hingegen sei für den Mieter freiwillig. „Der Vermieter kann diese zwar fordern, aber der mögliche Mieter ist nicht dazu verpflichtet“, sagt Stoll. Auch hier gelte, dass es auf Vertrauen zwischen den Parteien ankomme. Auf die Zahlung einer Mietsicherheit habe der Vermieter hingegen Anrecht. Nicht jedoch darauf, dass diese vor Bezug der Wohnung in einer Summe gezahlt werden muss. „Bis zu drei Raten hat der Gesetzgeber dem Mieter eingeräumt.“ Ist das Kind doch in den Brunnen gefallen und die Miete nicht gezahlt, rät Stoll den Beteiligten zu einem persönlichen Gespräch. „Vieles lässt sich schon im Vorwege ausräumen, wenn man nur miteinander spricht.“ So gebe es immer Gründe, warum eine Miete nicht rechtzeitig gezahlt werden könne, beispielsweise, wenn es zu Arbeitslosigkeit kommt. „Die Bearbeitungszeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern sind leider manchmal etwas länger“, kennt Stoll die Problematik.
Für viele Vermieter, die ihr gekauftes Eigentum als Altersvorsorge sehen und ihre Wohnungen selbst verwalten und damit auch die Auswahl der Mieter übernehmen, sind Organisation und Abwicklung oftmals Herkulesaufgaben. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft gbg und die Kreiswohnbau haben es da leichter. Sie haben Teams oder Rechtsabteilungen, die sich auch um diese Fälle kümmern. Vor Mietausfällen sind aber auch sie nicht sicher.
Der Geschäftsbericht der gbg weist für 2012 eine Mietausfallquote von 3,6 Prozent aus. Die ist schon seit Jahren rückläufig. Noch 2009 betrug diese 5,2 Prozent. Auch bei der Kreiswohnbau ist die Anzahl der Mietausfälle eher gering. „Im täglichen Geschäft haben wir damit kaum Probleme“, sagt Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Bewerber für eine Wohnung müssen bei dem Unternehmen sowohl eine Selbstauskunft ausfüllen, die drei letzten Gehaltsnachweise vorlegen sowie einer Creditreform-Auskunft zustimmen. „Wir möchten, dass wir und unsere künftigen Mieter gut zusammenpassen“, erklärt Kaufmann.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 20. März 2014
Nur ein Stück der Mauer muss weg - Baustelle Liegnitzer Straße: Untergeschoss ist fertig und der Bau geht weiter
Sarstedt (ph). Viele Sarstedter sind aufmerksame Beobachter. Und so fiel jetzt auf, dass auf der Baustelle der Kreiswohnbau an der Liegnitzer Straße eine gerade fertig gestellte massive Betonmauer schon wieder eingerissen wird. Erst aufgebaut, dann wieder abgerissen – ein Schildbürgerstreich?
Keineswegs, berichtet Matthias Kaufmann, Geschäftsführer des Wohnungsbau– Unternehmens. Denn das ganze Gebäude bleibt unangetastet stehen, erneuert werde nur diese eine Mauer im Untergeschoss. Passiert ist, so Kaufmann, Folgendes: Bei den ursprünglichen Planungen für das Gebäude war in der Tiefgarage an dieser Stelle keine Säule vorgesehen. Durch einen Planungsfehler sei aber an diesem Ort eine Stütze mit einer Mauer eingebaut worden. Kaufmann: „Wir haben zunächst geprüft, ob man das Bauteil an einer anderen Stelle verwenden kann, das war aber nicht möglich.“ Und so musste der Bagger ran.
Der übrige Bau, berichtet der Geschäftsführer, verlaufe planmäßig. Die Gerüste für die Obergeschosse sind aufgebaut, die Arbeiten gehen jetzt weiter. Auf dem Grundstück nebenan vermarktet ein Bauunternehmen zweigeschossige Einfamilienhäuser, die sich in das Bild vor Ort einfügen sollen.
Wie berichtet, errichtet die Kreiswohnbau auf ihrem Grundstück zwischen Liegnitzer und Breslauer Straße ein Mehrfamilienhaus mit 23 Zwei– bis Dreizimmerwohnungen mit Größen zwischen 60 und 93 Quadratmetern. Die Wohnungen werden komplett ausgestattet und dann verkauft, und zwar zu Preisen zwischen 2100 und 2300 Euro pro Quadratmeter Fläche. Die Wohnungen im Erdgeschoss werden zusätzlich kleine Gärten bekommen. Denn viele der Käufer, das hat sich schon herausgestellt, sind Senioren, die aus dem Eigenheim in die Stadt umziehen. Viele von ihnen wollen auf ein Gärtchen nicht verzichten.
Der Bau wird aus Fertigteilen errichtet, die komplett angeliefert werden. Er ist das dritte Projekt der Kreiswohnbau mit der Bezeichnung „Argentum“ (lateinisch: Silber). Eins steht in Bad Salzdetfurth, das zweite an der Hildesheimer Straße in Sarstedt – beides sind allerdings Mietshäuser. Bei der Vermarktung hat die Baugesellschaft festgestellt, dass viele Interessenten statt zu mieten lieber kaufen wollten.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 29. März 2014
Jetzt sind alle Zimmer belegt - Jobcenter und ASB beziehen ehemalige Gästevilla des Kaiserhofs
Bad Salzdetfurth (uli). Die Computer sind angeschlossen, die Akten eingeräumt, die Telefone klingeln – das Jobcenter ist umgezogen und wieder einsatzbereit. Wo einst im ehemaligen Gästehaus des Hotels Kaiserhof Touristen und Geschäftsleute übernachtet haben, betreuen nun die insgesamt 17 Beschäftigten der Bad Salzdetfurther Niederlassung des Jobcenters Hildesheim Menschen aus Bad Salzdetfurth, Bockenem und Lamspringe.
Die Mitarbeiter des Jobcenters waren in der Stadt bislang an zwei Standorten untergebracht, mussten ihre Akten mit dem Einkaufswagen über die Straße schieben. Ein unhaltbarer Zustand für die Behörde, die sich auf die Suche nach neuen Räumen machte. Da kam Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau GmbH, ins Spiel. Denn die KWG hatte mittlerweile den leerstehenden Kaiserhof mit dessen Gästevilla gekauft und suchte nach geeigneten Mietern (diese Zeitung berichtete).
Im Mai vergangenen Jahres unterzeichneten KWG und Jobcenter Hildesheim den Mietvertrag, erinnerte dessen neuer Geschäftsführer Henrik Steen. Er bedankte sich auch bei Bürgermeister Erich Schaper, der das Jobcenter bei der Suche nach einer neuen Unterkunft unterstützt hatte.
Jetzt sitzen Sandra Bettels, die Leiterin des Bad Salzdetfurther Jobcenters, und ihr Team quasi gleich bei Schaper nebenan. Lediglich eine große Baustelle trennt das Rathaus von den Arbeitsvermittlern. Dort schreitet das nächste KWG-Vorhaben zügig voran. Denn die errichtet gleich im Anschluss an die ehemalige Gaststätte Kaiserhof das „ARGENTUM“, das seniorengerechte Wohnungen beherbergen wird. Etwa ein Jahr wird noch vergehen, bis die ersten Mieter einziehen können. Interessenten gibt es bereits. Und nicht nur das.
Fest steht auch schon, dass in den Gastwirtschaftsräumen der Arbeiter-Samariter-Bund eine Tagespflege einrichten und den Mietern auf Wunsch auch häusliche Pflege anbieten wird. Der ASB wird außerdem ins Obergeschoss der Gästevilla einziehen und von dort aus seine mobile Pflege organisieren. Markus Dolatka und Sören Hoffmann nahmen gemeinsam mit Jobcenter-Chefin Sandra Bettels den symbolischen Schlüssel für das frisch sanierte Gebäude entgegen.
Dass die KWG „Verantwortung für ein Stück Bad Salzdetfurther Stadtentwicklung übernommen hat“ freute auch Landrat Reiner Wegner. Für Erich Schaper ging damit sogar ein großer Wunsch in Erfüllung. Denn viele Jahre hatte die große Immobilie am Rathaus-Parkplatz leer gestanden.
Sandra Bettels und Markus Dolatka freuen sich auf die Zeit in den neuen Büros. „Vor anderthalb Jahren sind wir hierher gekommen und herzlich aufgenommen worden“, so Dolatka. So wie sich die ASB-Geschäfte entwickelten, sei es der richtige Schritt gewesen, sich hier niederzulassen. Die Tagespflegeeinrichtung und die Seniorenwohnungen seien dann künftig noch mal eine ganz neue Möglichkeit.
Mehr als 1000 Kunden betreuen Bettels und ihr Jobcenter-Team künftig von den neuen Räumen aus. Und die sollen demnächst noch mit den Kunden, Nachbarn und vielen Gästen bei einem Fest ordentlich eingeweiht werden.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 02. April 2014
Meyer: „Grundschule für Innenstadt wichtiger als neue Wohnungen“ - Stadt will Schulneubau am Weinberg sowie Sanierung am Alten Markt – das Aus für KWB-Immobilien?
(jan) Hildesheim. Lange war die Diskussion um die Zukunft der Innenstadtgrundschulen abstrakt und ideologisch geprägt – nun liefert die Stadtverwaltung erstmals konkrete Vorschläge und Zahlen. Die Pläne decken sich nicht mit den Ideen der rot-grünen Mehrheitsgruppe im Rat: Deren Mitglieder hatten sich für eine Schließung der Grundschule Hohnsen und die Gründung einer neuen vierzügigen Innenstadtgrundschule am Alten Markt ausgesprochen – die Stadt will aber auch künftig zwei Schulen behalten und für Sanierung und Neubau knapp 11,8 Millionen Euro investieren. Auch für den Standort Neuhof hat die Verwaltung den Ratsgremien nun ihre Pläne unterbreitet – das bestehende Gebäude soll saniert werden. Die Finanzierung der Vorhaben ist noch nicht endgültig gesichert, eine zusätzliche Kreditaufnahme müsste vom Land genehmigt werden. Die Politik beginnt nun zunächst fraktionsintern die Beratungen der Vorschläge, nach den Osterferien soll es die ersten Ausschusssitzungen zum Thema geben.
■ Grundschule Hohnsen: Die Stadt will die Grundschule in der Keßlerstraße aufgeben und auf dem ehemaligen Klinikum-Gelände am Weinberg eine neue zweizügige Grundschule samt Sporthalle errichten. Dort soll in Kooperation mit der Fachhochschule HAWK ein „Bildungs-Campus“ entstehen, der Start wäre zum Schuljahr 2018/19 möglich. Die HAWK siedelt sich ohnehin auf dem Areal an, in direkter Nachbarschaft zur neuen Grundschule könnten dann eine Kindertagesstätte mit Krippe und Kindergarten entstehen. Dort würden die bereits bestehende HAWK-Krippe aus der Tappenstraße sowie die städtische Kita „Villa Weinhagen“ zusammengelegt werden, Träger der neuen Einrichtung könnte das Studentenwerk sein. Andere Varianten (Verbleib in der Keßlerstraße, Verlagerung an den Pfaffenstieg und zur Grundschule Marienburger Höhe) hat die Stadt geprüft und verworfen. Das Gebäude der Grundschule Hohnsen in der Keßlerstraße gehört dem Land, die Stadt hat es bisher gemietet.
■ Grundschule Pfaffenstieg: Das Gebäude der auslaufenden Hauptschule Alter Markt soll saniert werden, damit dort die bisherige Grundschule Pfaffenstieg dreizügig untergebracht werden kann. Dies wäre schon ab Sommer 2015 denkbar. Das Gebäude ist nach Ansicht der Stadt so gut erhalten und für eine weitere Schulnutzung geeignet, dass es sich angesichts der Finanzlage der Stadt verbietet, es abzureißen. Das Grundstück sei zudem für eine eventuelle spätere Erweiterung groß genug. Das Gebäude der Grundschule Pfaffenstieg ist in städtischem Besitz und könnte nach dem Umzug der Schüler verkauft werden. Konkrete Interessenten gibt es für eine Nutzung nicht. Sollte der Rat dem Vorschlag des Rathauses zustimmen, hätte die Kreiswohnbau (KWB) das Nachsehen: Die Baugenossenschaft hatte bereits Pläne für das Areal der Hauptschule Alter Markt entworfen, um dort nach einem Abriss der Schule 13 Stadthäuser mit insgesamt 46 Wohnungen zu bauen. Dass nun der Schulstandort Vorrang vor der Wohnimmobilienentwicklung bekommen soll, geht maßgeblich auf Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer zurück. „Die Grundschule ist für die Innenstadt wichtiger als neue Wohnungen“, sagt er. Schuldezernent Dirk Schröder bekräftigt dies und verweist auf den zu erwartenden Bedarf durch das wachsende Wohnviertel auf dem Phönixgelände. KWB-Geschäftsführer Matthias Kaufmann sagt, er sei „schon ein bisschen enttäuscht“ über das mutmaßliche Aus für das Wohnprojekt. Er erklärt aber auch, dass er sich nie auf eine Diskussion „Schule oder Wohnquartier“ eingelassen hätte. „Wir wollten der Stadt mit unseren Plänen helfen, das Areal sinnvoll zu bebauen.“ Die Vorschläge dazu habe die KWB nur eingereicht, weil der damalige Oberbürgermeister Kurt Machens ihm versichert habe, dass auf dem Gelände der Hauptschule Alter Markt nach deren Auslaufen kein Schulbetrieb mehr stattfinden werde.
■ Grundschule Neuhof: Nachdem zwischenzeitlich ein Neubau an einem anderen Standort im Gespräch gewesen war, schlägt die Verwaltung nun vor, das bestehende Gebäude der Grundschule im laufenden Betrieb schrittweise zu sanieren. Veranschlagte Kosten: 2,35 Millionen Euro. Ein Neubau scheidet aus Stadt-Sicht aus, weil die Kosten dafür weitaus höher lägen – was „angesichts des Potenzials des jetzigen Gebäudes und der Geburtenzahl in diesem Stadtteil unverhältnismäßig wäre“, so die Stadt in ihrer Begründung.
Quelle: Kehrwieder am Sonntag, 06. April 2014
„Es muss wirklich alles stimmen“ - Kreiswohnbau sagt Projekt offiziell ab / Landkreis Hildesheim hat keine weiteren Interessenten für Schulgebäude
GRONAU � Vor rund einem Jahr hat die Kreiswohnbau Hildesheim Interesse bekundet, am Standort der derzeitigen Georg-Sauerwein-Schule Möglichkeiten für betreutes Wohnen zu schaffen. Nun aber ist das Vorhaben vom Tisch.
„Wir haben das Projekt offiziell abgesagt“, informiert Geschäftsführer Matthias Kaufmann. Zwar habe die Kreiswohnbau nach wie vor Interesse, ein derartiges Projekt in der Leinestadt zu realisieren, doch: „Es muss wirklich alles stimmen“, teilt er mit. Das Gelände der Georg-Sauerwein-Realschule sei eingehend geprüft worden – mit dem Ergebnis: Aus geografischen Gründen lasse sich ein betreutes Wohnen dort nicht realisieren. „Aber wir beobachten weiter den Markt“, betont Matthias Kaufmann und freut sich vor diesem Hintergrund über den „guten Draht“ zur Samtgemeinde Gronau.
„Es ist natürlich bedauerlich“, reagiert Verwaltungschef Rainer Mertens auf das Scheitern des Projekts: „Aber wir müssen dies akzeptieren.“ Die Stadt Gronau ist Angaben von Rainer Mertens zufolge mit dem Vorschlag, auf dem Schulgelände ein Betreutes Wohnen zu errichten, an den Landkreis Hildesheim als Eigentümer der rund 10 867 Quadratmeter großen Fläche herangetreten. „Wir sind als Standortgemeinde stark interessiert, hier eine Lösung zu finden und werden auch weiter danach suchen“, kündigt Rainer Mertens an.
Doch Eigentümer des Areals, inklusive des Schulgebäudes, ist der Landkreis Hildesheim: „Wir haben konkret keinen weiteren Interessenten“, teilt Baudezernent Eckhard Speer im Gespräch mit der LDZ mit. Nach den Sommerferien werden die letzten Zehntklässler die Schule verlassen. Dann steht das Gebäude leer. „Wir müssen uns damit beschäftigen und entscheiden, wie wir damit umgehen“, sagt der Baudezernent. Noch aber gebe es keine konkreten Vorstellungen. In jedem Fall soll die Fläche zum Verkauf angeboten werden. Die Sporthalle aber soll in jedem Fall erhalten bleiben.
Quelle: Leine Deister Zeitung, 08. April 2014
Es wird ernst: Die Grundschule packt ein - Von Zeugnissen, Umzugskartons und einer Schule im Umbruch: Ära Papenbergschule geht zu Ende
Bad Salzdetfurth (uli). Ihre Zeugnisse haben sie längst in der Tasche, der Fahrradführerschein ist bestanden – eigentlich könnten sich Johannes, Lukas, Paula und all die anderen Viertklässler entspannt zurücklegen und auf den Beginn der Ferien warten. Denn streng genommen geht sie der ganze Wirbel, der seit Wochen in der Grundschule am Papenberg herrscht, ja auch gar nichts mehr an. Ihre Tage dort sind schließlich gezählt. Trotzdem packen die Mädchen und Jungen der 4a und 4b fleißig mit an: Sie wuchten leere Kartons über den Schulhof, helfen dem Hausmeister beim Befüllen des Altpapiercontainers und räumen ihre Klassenzimmer auf. Denn ihre Grundschule zieht um. Wenn es Mittwoch Zeugnisse gibt, ist die Ära der Grundschule am Papenberg im wahrsten Sinne des Wortes beendet. Am 10. September startet sie neu durch: Als Grundschule Lammetal im sanierten Gebäude am Mühlenbusch.
Wie ein Damoklesschwert schwebt das Thema Umzug seit Jahren über der Schule. „Ich habe das Thema praktisch geerbt“, sagt Schulleiterin Anja Büscher. Schon ihre Vorgängerin Jutta Reichardt hatte sich intensiv mit der Zukunft der Schule auseinandersetzen müssen. Wird sie saniert, neu gebaut oder zieht sie in ein anderes bestehendes Gebäude um? Die Politik entschied sich nach unzähligen Debatten und Untersuchungen für den Umzug. Das Gebäude der Förderschule am Sothenberg soll künftig auch das Zuhause der Grundschule werden (diese Zeitung berichtete). Jetzt wird es tatsächlich ernst.

Seit einem Jahr plant Schulleiterin Anja Büscher Umzug und Neustart der Schule.
Vor rund einem Jahr schon stellte Anja Büscher die Steuerungsgruppe aus einigen Lehrern und Eltern zusammen, die seit dem alles rund um den Umzug regelt und klärt: von der Farbgestaltung der neuen Klassenzimmer, über die Schulwegplanung bis hin zum Umzug an sich. Im Lehrerzimmer hängen Pläne, die genau festlegen, wer was wann einpackt, wer wofür zuständig ist.

Hausmeister Guido Erdmann verpackt zusammen mit dem Büchereiteam Nicole Rath, Susi Lins und Henning Schmidt Hunderte von Büchern.
Auch für Hausmeister Guido Erdmann ist der Umzug ein wahrer Kraftakt. 500 Umzugskartons hat er besorgt und mit Hilfe einiger Schüler im Gebäude verteilt. Ein Großteil der Kisten steht bereits gepackt zur Abholung bereit. Mit Nummern und bunten Punkten ist jede einzelne markiert. „Die Farben stehen für die jeweilige Etage im neuen Gebäude, die Nummer für die Räume“, erläutert Erdmann. So findet hoffentlich jede Lehrerin auch ihre Sachen nach dem Umzug wieder.
Vor knapp zwei Wochen hat die Packerei begonnen. „Früher ging das nicht. Wir brauchten die Utensilien ja noch für den Unterricht“, erklärt Anja Büscher. Der Computerraum ist zum Beispiel erst vor wenigen Tagen abgestöpselt worden. Auch in den Klassenzimmern wird erst seit Kurzem ausgemistet. Denn dort wurde noch fleißig gepaukt, wurden Referate gehalten und Arbeiten geschrieben – immerhin waren die Schüler auf der Zielgeraden zu den Zeugnissen. Viele Kartons werden von den Lehrern an den ersten beiden Ferientagen gefüllt – wenn die Kinder raus sind aus dem Gebäude, das Schulleben ruht.
Zu den ersten Packern gehörte das Büchereiteam. Leiterin Nicole Rath, die als Mutter eines Drittklässlers die Schulbücherei unter ihren Fittichen hat, verpackte zusammen mit den Eltern Susi Lins und Henning Schmidt rund 1500 Bücher und Gesellschaftsspiele. Und Anfang September werden sie die in den neuen Räumen auch wieder in die Regale stellen.
Zwar wird ein Speditionsunternehmen im August alles an den Mühlenbusch verfrachten, was die Schule mitnehmen möchte. Doch fürs Auspacken sind dann wieder Lehrer, Eltern und sicher auch Schüler gefragt. „Bis zum 5. September soll alles fertig sein“, hat Anja Büscher das Ziel ausgegeben.
Wenn das Kollegium bei den sogenannten Präsenztagen am Ende der Ferien wieder zusammenkommt, soll es nicht mehr um den Umzug, sondern ums reguläre Schulleben gehen. Das wieder in ruhige Bahnen zu lenken, ist Anja Büscher eine Herzensangelegenheit. Vier Jahre hat sie die Schule geleitet, über lange Strecken durch eine stürmische Umbruchzeit. Im kommenden Februar verlässt sie die Schule – wenn am Sothenberg wieder Alltag eingekehrt ist.
Bis dahin ist noch viel zu tun. Doch alles sei im Zeitplan, freut sich die Chefin. Ein Akt werde sicherlich noch einmal der Abbau der großen Netzpyramide auf dem Schulhof. Denn die zieht natürlich mit um. Eine Fachfirma modernisiert das beliebte Spielgerät und montiert es dann auf dem neuen Schulhof. Johannes, Lukas, Paula und all die anderen Viertklässler werden allerdings nicht mehr darauf herumtoben. Sie werden dann an den weiterführenden Schulen lernen.
Am Mittwoch, 10. September, einen Tag vor Schulbeginn, können die Eltern die fertigen Unterrichtsräume von 9 bis 10.30 Uhr besichtigen. Die Klassenlehrerinnen werden vor Ort sein.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 26. Juli 2014
Betonlaster stehen Schlange - Letzte Geschossdecke der KWG-Wohnanlage an der Oberstraße wird gegossen
Von Andrea Hempen
BAD SALZDETFURTH. 70 bis 80 Kubikmeter Beton braucht es, um die letzte Geschossdecke der neuen Wohnanlage in der Bad Salzdetfurther Oberstraße zu gießen. Da ein Betonlaster nur etwa sieben Kubikmeter fasst, standen die Fahrzeuge gestern Schlange. Vier Riesen-Mischer aus Goslar warteten am Mittag geduldig auf dem Seitenstreifen an der Bodenburger Straße, bis der fünfte seine Ladung abgelassen hatte. Dann steuerte der nächste die Baustelleneinfahrt an. Mit einer speziellen Anlage pumpten die Bauarbeiter den Beton auf die 500 Quadratmeter große Fläche.
Auf dem Gelände des einstigen Hotels Kaiserhof wird seit dem vergangenen Jahr gearbeitet. Bald drei Jahre stand die Immobilie leer und nun erinnert nur noch der Eingangsbereich des roten Backsteinhauses an seine Geschichte. Denn dieser Gebäudeteil ist noch original erhalten, auch eine große denkmalgeschützte Seitenwand steht noch. Mächtige Holzstützen sichern diese alte Fassade ab.
Dahinter entsteht ein Neubau. Für Menschen jeden Alters baut die Kreiswohnbaugesellschaft (KWG) dort 18 barrierefreie Wohnungen. Anfang März des kommenden Jahres – so ist es geplant – werden die ersten Mieter einziehen können. Bis dahin haben die Bauarbeiter unter der Leitung des Architekturbüros Himstedt und Kollien aus Hildesheim noch einiges zu tun.
Nach der letzten Betondecke bildet ein Holz-Geschoss den Abschluss, wie Heiko Kollien erklärt. „Bislang läuft alles nach Plan“, ist der Architekt zufrieden. Am 10. September soll das Richtfest gefeiert werden.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 05. August 2014
Neuer Wohnblock mit alter Fassade - Kreiswohnbau Hildesheim baut 18 Wohnungen in der Altstadt Bad Salzdetfurths / Teile unter Denkmalschutz
Von Andrea Hempen
Bad Salzdetfurth. Aus dem alten Hotel Kaiserhof in Bad Salzdetfurth wird eine neue Wohnanlage für ältere Menschen. Die Gästevilla mit Gründerzeitfassade und die Außenmauer des Saales, der einst auch ein Kino beherbergte, bleiben erhalten. Diese Bauteile stehen unter Denkmalschutz und werden in den Neubau mit einbezogen. Im kommenden Frühjahr sollen die 18 Wohnungen bezugsfähig sein. Zwei ähnliche Wohnanlagen der Kreiswohnbau Hildesheim (KWG) stehen schon in Sarstedt.
Bei der freitäglichen Baubesprechung vor dem Kaiserhof an der Oberstraße werden Details besprochen, steht etwa zur Diskussion, wie bestimmte Hauptleitungen verlegt werden sollen. Ist die Frage mit den Fachleuten geklärt, sieht sich Kreiswohnbau-Geschäftsführer Matthias Kaufmann mit Bauingenieur Heiko Kollien den Fortschritt auf dem Bau an. Mit dem Architekturbüro Himstedt und Kollien hat die KWG Hildesheim das Projekt in Angriff genommen. Das Hotel hatte 2009 nach 120 Jahren den Betrieb eingestellt. Das große Haus stand lange zum Verkauf – bis die Kreiswohnbau Hildesheim zugriff, um ein Objekt mit behindertengerechten Wohnungen zu bauen.
Im Erdgeschoss des alten Hotels zieht die Tagespflege des Arbeiter Samariter– Bundes (ASB) ein. Neben Räumen für die Mitarbeiter wird es ein großes Bad für pflegebedürftige Patienten, einen Therapie– und einen Gruppenraum für Treffen der Hausgemeinschaft geben. Der ASB bietet Hilfe im Alltag an, die Mieter können das Angebot bei Bedarf buchen.

Die Fenster der alten Fassade sind zugemauert worden, als im Saal ein Kino eingerichtet wurde.
„Die 60 bis 100 Quadratmeter großen Wohnungen sind über Laubengänge zu erreichen“, erklärt Kaufmann. Das Besondere: Die Gänge sind von außen hinter der geschützten Saalfassade verborgen. „Wir werden die alten Fensteröffnungen wieder freilegen“, erklärt der KWG-Mann. Fenster im Industrie-Look sollen den Charme der alten Mauer wiederbeleben.
Im Altbau sind schon drei Wohnungen abgeteilt. Zur Überraschung der Bauherren fand sich hinter Tapetenund Farbschichten Fachwerk, unter den Teppichen verbargen sich Dielen. „Die sind aber nur als Untergrund für Bodenbeläge genutzt worden“, erzählt Kaufmann. Auch das Fachwerk wird später verborgen sein. Etwas bedauerlich sei, dass eine Wohnung im alten Gebäudeteil keinen Balkon habe – doch das ließ sich mit Blick auf den Denkmalschutz nicht realisieren.
Alle anderen Wohnungen haben einen Balkon mit Abstellkammer für die Gartenmöbel, Gäste WC, Ankleidezimmer, Küche, Wohnzimmer mit Essbereich und Schlafzimmer. Türschwellen gibt es nicht, die Durchgänge sind breiter als die Norm. Gleiches gilt für die 23 Stellplätze in der Tiefgarage.
„Bei der Planung haben wir mit dem Landeskriminalamt zusammengearbeitet“, erläutert Kaufmann. Schließlich solle die Wohnanlage als sicheres Gebäude zertifiziert werden. Dafür verfügt jede Wohnungstür über einen Spion, die Fenster sind gegen Aufhebeln gesichert, die Wege im Haus ausgeleuchtet. „Elf Wohnungen sind schon reserviert“, freut sich Kaufmann. Überwiegend ältere Menschen aus Bad Salzdetfurth und den Ortsteilen interessieren sich für die Immobilie.
Das erste Fest am neuen Domizil an der Oberstraße wird am Mittwoch, 10 September, 11 Uhr, gefeiert: Dann ist Richtfest.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 13. August 2014
Rüttelstopfsäulen tragen den neuen Bauhof - Stadt investiert vier Millionen Euro / Kompliment vom Planer für die Mitarbeiter / Neues Wohngebiet im Zentrum
Von Peter Hartmann
SARSTEDT. Wer bisher noch nicht wusste, was eine Rüttelstopfsäule ist, kann mehrere davon demnächst auf einer Baustelle im Kirchenfelde besichtigen: Denn solche Säulen sollen dort den Baugrund für den neuen Bauhof der Stadt bilden. Der Stadtentwicklungsausschuss hat jetzt grünes Licht für weitere Planungen gegeben, die die kommunale Baugesellschaft GKHi erledigen soll. Die Kosten liegen voraussichtlich etwas über vier Millionen Euro.
Ralf Oelkers ist bei der Kreiswohnbau und der GKHi (siehe unten) tätig und hatte unerfreuliche wie erfreuliche Nachrichten dabei. Der städtische Bauhof, erfuhren die Ausschussmitglieder, sei baulich in einem Zustand, in den zu investieren sich nicht lohne. Andererseits riet er den Ratsmitgliedern, „stolz zu sein, dass Ihr Bauhof so gut funktioniert trotz dieser Bedingungen“. Die sollen sich nun ändern. Die städtische Behörde, bisher in einem alten Wohnhaus, einigen Scheunen und auf 5000 Quadratmetern recht beengt im Stadtzentrum untergebracht, soll in einen Neubau im Kirchenfelde umziehen.
Der Baugrund dort ist allerdings nicht der beste, weshalb die Rüttelstopfsäulen erforderlich sind. Das sind quasi Säulen aus Magerbeton, die etwas mehr als vier Meter in den Boden gebracht und dann oben mit Streifenfundamenten und Bodenplatten verbunden werden. Finanziell die günstigste Lösung, meinte Kreiswohnbau-Chef Matthias Kaufmann.
Ralf Oelkers stellte einen ersten Entwurf vor. Danach soll auf dem rechteckigen Gelände gleich hinterm Tor und Parkplätzen ein Gebäude für Verwaltung und Sozialräume entstehen, es folgen weiter mehrere unterschiedlich ausgestattete Werkstätten für Maurer, Tischler, Maler und Schlosser, teils mit Absauganlagen ausgerüstet. L-förmig angebaut soll ein anderes Gebäude Lagerräume und Garagen aufnehmen. Auf dem Außengelände sehen die Planer überdachte Schüttboxen vor, die zum Beispiel Sand und Splitt aufnehmen.

Wie ein gespiegeltes „L“ soll das Gebäude aussehen (oben). Geplant ist ein eher schlichter Zweckbau mit Pultdach.
Ein Grund für den Umzug ist die Tatsache, dass der jetzige Bauhof energetisch betrachtet zu den größten Sündern der Stadt gehört. Der Neubau ist daher ganz aufs Energiesparen ausgerichtet: So liegen die wärmsten Räume zusammengefasst vorn, nach hinten hin wird es immer kälter. Das Ganze ist ausgeklügelt: Während die Garagen für die Winterdienstfahrzeuge beheizt sind, stehen die anderen Fahrzeuge in unbeheizten Garagen. Und auch der Lagerraum für Salz muss ja nicht mollig warm sein.
Beheizt wird der Neubau mit einer Gas-Wärmepumpe, in Spitzenzeiten zusätzlich mit einer Gasheizung. Eine Solaranlage lohne sich nicht, erfuhr Harald Sandner auf Nachfrage, weil der Bauhof generell wenig Heizung und Warmwasser verbrauche. Ob man nicht den Bauhof an die neue zentrale Heizungsanlage anschließen könne, die die Kreiswohnbau für das Kleigebiet plant, wurde ebenfalls gefragt. „Wir sind immer für eine solche Zusammenarbeit offen“, versicherte Kaufmann.
Die Kosten haben die Planer erst einmal sehr grob kalkuliert. Danach kostet das Gebäude, ein schlichter Industriebau aus Beton, Gasbeton und Kalksandstein mit Fassadenverkleidungen aus Stahl sowie Pultdächern, rund 2,15 Millionen Euro. Die Außenanlagen einschließlich der Schüttboxen stehen mit rund 800 000 Euro im Plan, insgesamt kalkuliert Oelkers Kosten von vier Millionen Euro ein.
SPD-Grünen-Gruppensprecher Karl– Heinz Esser erkundigte sich, wie viel Heizkosten man einspare, und erfuhr, dass man das beim derzeitigen Planungsstand noch nicht sagen könne. Der CDU-Fraktionschef Friedhelm Prior kritisierte den Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung mit dem Satz „Mit der Ausführungsplanung soll die GKHi beauftragt werden“. Das sei eine Vergabe mit nicht genannten Kosten, der er nicht zustimmen könne, ohne das Thema in seiner Fraktion beraten zu haben. Die CDU enthielt sich also, die anderen stimmten zu, sodass die Planungen weitergehen können. Beschlossen wurde auch, dass die Verwaltung nach Finanzierungs-Alternativen sucht. Eine davon hat die Stadt bei der Kinderkrippe „Stadtmäuse“ schon einmal praktiziert, eine Art Leasing.
Wann es losgehen kann, ist noch nicht ganz klar. Die reine Bauzeit schon. Oelkers rechnet mit zwölf Monaten.
Durch einen Umzug des Bauhofes würde in der Kernstadt ein rund 5000 Quadratmeter großes Grundstück in der Nähe zum Zentrum frei, geeignet für eine Wohnbebauung, wie Bauamtsleiterin Monika Kochel meinte. Wieviel die Stadt dafür bekommt, ist allerdings noch völlig offen. Der Bodenrichtwert an der Straße beträgt genau 105 Euro pro Quadratmeter – theoretisch wäre das Areal also eine halbe Million Euro wert.
Stichwort: GKHi Sarstedt.
Mit den Detailplanungen für ihren neuen Bauhof beauftragt die Stadt die Gesellschaft für Kommunale Immobilien Hildesheim (gKHi) mit Sitz in Sarstedt. Das ist ein Unternehmen, das die Städte Sarstedt, Bad Salzdetfurth und Elze sowie die Gemeinde Diekholzen zur Abwicklung kommunaler Bauprojekte gegründet haben. Die Kommunen geben weiterhin den Ton an, die Kreiswohnbau sorgt für den technischen Sachverstand. In Sarstedt hat das Unternehmen bereits den Kindergarten „Stadtmäuse“ saniert und den in der Edith-Weyhe-Straße neu errichtet, in Diekholzen das neue Feuerwehrhaus gebaut. Das Projekt gilt im Raum Hildesheim als Musterbeispiel für die oft geforderte interkommunale Zusammenarbeit.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 12. September 2014