Von Peter Hartmann
Sarstedt. Die Stadt nimmt fast vier Millionen Euro in die Hand und lässt einen neuen Bauhof bauen. Gestern wiederum nahm Bürgermeisterin Heike Brennecke einen funkelnagelneuen Spaten in die Hand, stieß ihn in den Kies der Baustelle und vollzog damit offiziell den Baubeginn.
Neun Monate sind zwischen der Entscheidung der Stadt und dem Baubeginn vergangen, meinte die Bürgermeisterin. „Sie sind verdammt schnell gewesen“, bescheinigte ihr Matthias Kaufmann, Chef der Kreiswohnbau und damit auch der kommunalen Baugesellschaft GKHi, die den Bau im Auftrag ihrer größten kommunalen Anteilseignerin, also der Stadt Sarstedt, hochziehen wird.
En passant kündigte Heike Brennecke gestern an, dass es auch ein Richtfest geben wird, kurz streifte sie auch die Vorgeschichte. Der bisherige Bauhof im Stadtzentrum sei „eine energetische Katastrophe“ mit schlechten Arbeitsbedingungen für die rund 35 Mitarbeiter. Der Neubau im Kirchenfelde bedeute die Erfüllung eines seit Langem gehegten Wunsches, mithin hatte die Stadt gestern auch Brenneckes Vorgänger Karl-Heinz Wondratschek eingeladen. In gut einem Jahr, hoffte die Bürgermeisterin, werde man die Einweihung feiern können, der Bau sei bei der GKHi, mit der Sarstedt schon zwei andere Bauprojekte durchgezogen habe, in besten Händen.
Matthias Kaufmann betonte, dass seine Gesellschaft Generalübernehmer des Bauprojektes sei. Das bedeute für eine schlanke Verwaltung, dass den Bau Leute betreuen, „die so etwas jeden Tag machen“. Mit der Entscheidung für die Auslagerung von Feuerwehr und Bauhof aus dem Zentrum habe die Stadt Sarstedt städtebaulichen Weitblick bewiesen, denn zwei Fremdkörper seien aus dem Stadtgebiet entfernt worden. Das schaffe Raum für neue Entwicklungen.
Nach Plänen des Hildesheimer Architekten Thomas-Michael Kühn (Architektengruppe Zingel) entsteht auf dem rund 11 000 Quadratmeter großen Grundstück, das der Stadt gehört, ein Bau mit einer Grundfläche von rund 2000 Quadratmetern. Der Baukörper wird kein massiver Klotz, sondern ist gegliedert, indem unterschiedliche Bauformen und Oberflächenstrukturen verwendet werden. Neben einem Verwaltungsgebäude gibt es Garagen, teils beheizt, Werkstätten mit unterschiedlichen technischen Anforderungen sowie Nebenräume. Auch Lagerhallen sind vorgesehen, außerdem gibt es einen Außenwaschplatz. Sämtliche Gebäude sind barrierefrei. Beheizt wird der Bau mit einer Wärmepumpe, für Spitzenzeiten ist zusätzlich eine Gasbrennwerttherme vorgesehen. In die Lüftungsanlage wird eine Wärmerückgewinnung eingebaut. GKHi kalkuliert mit Baukosten von 3,56 Millionen Euro. Gelände und Haus gehören auch künftig der Stadt, sodass keine Mietkosten anfallen.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 16. Juli 2015