
Betonbauerpolier Bernd Dowe versenkt die Zeitkapsel im Beisein von kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann, Bürgermeisterin Heike Brennecke, kwg- Aufsichtsratschef Klaus Bruer und dem Leiter des Sarstedter kwg-Kundencenters, Stefan Mai (von links), im frischen Beton. FOTO: MICHAEL BORNEMANN
Von Michael Bornemann
Sarstedt.„Das fünfte Hochhaus auf dem Kipphut wird auch ein wenig die Skyline unserer Stadt verändern“, stellte Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke gestern bei der Grundsteinlegung für das 7,5 Millionen Euro teure Großprojekt der Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) fest. Zahlreiche Vertreter des Rates und der Verwaltung waren der Einladung zu dieser Zeremonie gefolgt. Sie wurden Zeugen, als Betonbauerpolier Bernd Dowe die Zeitkapsel, in der sich unter anderem eine aktuelle Zeitungsausgabe befand, im frischen Beton versenkte.
Wie berichtet, sollen in dem Hochhaus unter anderem 22 Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern und einer Wohnfläche von jeweils 60 bis 100 Quadratmetern entstehen. Im Untergeschoss ist eine 930 Quadratmeter große Tiefgarage mit Elektroanschlüssen geplant. Hinzu kommt eine Kinderkrippe mit zwei Gruppen für jeweils 15 Mädchen und Jungen im Alter von bis zu drei Jahren. Im ersten Obergeschoss wird derweil eine Senioren-Wohngruppe mit zehn Appartements untergebracht. Beide Einrichtungen werden die Johanniter betreiben. Für die Planung des Gesamtkomplexes zeichnete indes das Hildesheimer Architekturbüro Hirsch verantwortlich.
„Das ist eine gute Mischung von Jung und Alt“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der kwg, Klaus Bruer, während seiner Begrüßungsansprache. „Das Fundament für dieses Projekt hat uns übrigens die Natur erschaffen“, stellte er mit Blick auf das frühere Kalkbruchgelände fest. Überraschend sei indes gewesen, dass sich in dem Boden auch eine Altdeponie befand. „Das Wissen um diese Deponie war verschüttet“, so Bruer. Dank der Zusage des zwischenzeitlich verstorbenen Umweltdezernenten Helfried Basse habe die Stadt Sarstedt jedoch Kreis- Gelder für die Entsorgung der Altlasten in Anspruch nehmen können. Abschließend dankte Bruer allen an den Planungen Beteiligten und brachte seine Hoffnung auf einen unfallfreien Bauverlauf mit den Bibelworten „Oh Herr, lass es gelingen“ zum Ausdruck.
Heike Brennecke freute sich insbesondere über die Schaffung neuen Wohnraums in Sarstedt. „Wir haben nämlich derzeit eine Vollbelegung in unserer Stadt.“ So meldeten sich derzeit auf ein Mietangebot in Sarstedt im Schnitt 99 Interessenten. Doch natürlich sei auch die Schaffung neuer Krippenplätze für Sarstedt ein wichtiges Thema. „Unterm Strich freut es mich aber besonders, dass hier mitten in der Stadt auf einer Fläche von nur 2500 Quadratmetern ein so platzsparender Bau entsteht, der gleich mehreren Bedürfnissen gerecht wird“, betonte die Verwaltungschefin.
"So hoch haben wir auch noch nie gebaut."
Matthias Kaufmann kwg-Geschäftsführer
kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann erklärte sodann, dass der geplante Neubau im vollen Umfang dem kwg-Leitbild des Miteinanders, der Wirtschaftlichkeit sowie des Umwelt- und Klimaschutzes entspreche. Dabei räumte er allerdings ein, dass es in Sarstedt eine durchaus sehr emotionale Diskussion über die Höhe des achtgeschossigen Gebäudes gegeben habe. „So hoch haben wir auch noch nie gebaut“, sagte Kaufmann. Allerdings habe die kwg dies mit Absicht gemacht. „Wir können nicht immer weiter nach außen wuchern.“ Insofern sei das Hochhaus ein sehr nachhaltiges Modell, das auch ein Vorbild für andere Kommunen sein könne.
Auch Kaufmann dankte allen am Bau beteiligten Firmen sowie dem Rat und der Verwaltung der Stadt für das der kwg entgegengebrachte Vertrauen. Sein Dank galt aber auch den Johannitern als Betreiber der Senioren-WG und der Kinderkrippe. Die Anlieger des Baugrundstücks bat er derweil um Verständnis für die Belastungen während der 22- monatigen Bauphase.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung (Sarstedter Anzeiger), 17. Oktober 2019