Von Achim von Lüderitz
Sarstedt. Wenn es stimmt, dass ein guter Start die halbe Miete ist, kann die Kulturgemeinschaft Sarstedt dem Veranstaltungsjahr 2015 mit einigem Optimismus entgegensehen. Die Auftaktveranstaltung im vollbesetzten Stadtsaal war jedenfalls schon einmal ein Volltreffer, die gut 300 Gäste kamen beim Gastspiel der Dresdner Salondamen von der ersten Minute bis zu den Zugaben voll auf ihre Kosten.
Moderatorin Eva Lutze-Sippach hatte sich vom Outfit her den Damen aus Sachsen angepasst und begrüßte als neuen Partner der Kulturgemeinschaft die Kreiswohnbau Hildesheim, die sich schon wegen der großen Anzahl von Wohnungen der Innerstestadt besonders verbunden fühlt.
Nach der kurzen Begrüßung nahmen die fünf Dresdner Damen die Zuhörer dann mit auf eine Reise, die mit Evergreens und Filmmelodien, Schlagern und Chansons die „goldenen“ Jahre von 1920 an noch einmal in Erinnerung riefen. „Kann denn Liebe Sünde sein?“, „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“, „Bei mir bist Du schön“ oder „Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück“, ließen bei den Zuhörern Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wach werden.

Gut bei Stimme: Susann Jacobi. Foto: Von Lüderitz
Die fünf Damen überzeugten nicht nur durch Gesang und Sketche, sondern auch durch ihre Perfektion an den verschiedenen Musikinstrumenten, vom Klavier über Klarinette, Saxophon und Violine bis hin zum Cello und Kontrabass. Susann Jacobi (Gesang und Violine) bildet dabei die erste Solostimme des Quintetts. Ihr Mezzosopran deckt ebenso die tiefen Lagen von Zarah Leander wie auch die hohen der Hilde Hildebrandt ab. Neben ihrer Tätigkeit als Pädagogin am Heinrich– Schütz-Konservatorium Dresden ist sie als freischaffende Konzert– und Oratoriensängerin erfolgreich. Karolina Petrova, die ebenfalls singt und Violine spielt, überzeugte als zweite Solostimme. Die ausgebildete Schauspielerin ist seit ihrem Diplom an der Theaterakademie St. Petersburg freischaffend in verschiedenen Musik– und Theaterproduktionen in Deutschland, Russland und der Schweiz unterwegs.
Doch die fünf Damen aus Dresden, die allesamt an der Sächsischen Musikhochschule professionell ausgebildet worden sind, überzeugen nicht nur durch ihre musikalischen Qualitäten. Sie boten auch etwas fürs Auge: Phantasievolle Hüte, zarte Spitzen und atemberaubende Kleider mit gewagten Dekolletés. „Mit Musik geht alles besser, einerseits und andererseits und außerdem“. Gegen diese Lebensphilosophie hatten die begeisterten Sarstedter Zuhörer nicht das Geringste einzuwenden.
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 19. Januar 2015