Versorgungszentrum in der „Alten Post“ in Alfeld?
26. November 2020- KIM HÜSING
Politische Gremien im Leinebergland müssen noch zustimmen
Leinebergland – Das im Sommer von den Mitgliedskommunen beim Regionsverein in Auftrag gegebene Konzept für ein Regionales Versorgungszentrum (RVZ) Leinebergland liegt vor. Unter anderem hatte der Regionsverein das Büro Spiekermann und Wegener beauftragt, einen geeigneten Standort zu ermitteln. Dabei wurden unter anderem die Lage und die Erreichbarkeit per Bus, Bahn und Auto berücksichtigt.

Für die Finanzierung des Projekts hatte der Regionsverein bereits frühzeitig Fördermittel beantragt und wurde als eine von drei Regionen in Niedersachsen in ein Modellprojekt aufgenommen. Das Fördervolumen betrage etwa 1,3 Millionen bei einer Förderquote von 95 Prozent. Der Eigenanteil würde bei Realisierung vom Regionsverein und dem Landkreis Hildesheim erbracht. „Damit entstehen den Kommunen zum aktuellen Zeitpunkt keine Kosten“, heißt es in der Vorlage für die politischen Gremien.
Ziel des Vorhabens ist es, frühzeitig Versorgungsengpässen im Bereich der Hausarztversorgung auf dem Land entgegenzuwirken. Bei aktuell 45 Hausärzten liegt der Versorgungsgrad nach Angabe des Regionsvereins bei 94 Prozent. Die Möglichkeit zur Zulassung weiterer Hausärzte bestehe bereits seit Jahren, eine erfolgreiche Nachfolgersuche in der Fläche gelang jedoch nicht. „Angehende Hausärzte wünschen sich Angestelltenverhältnisse, die im Leinebergland bisher kaum vorhanden sind“, führt der Regionsverein weiter aus. Um das Arbeitsvolumen eines Hausarztes mit eigener Praxis abzudecken, seien allerdings 1,5 angestellte Ärzte notwendig. Deshalb wird davon ausgegangen, dass die vorhandenen 45 Arztsitze gesichert sowie um weitere 22 Ärzte ergänzt werden sollten. Um diesen Versorgungsengpass abzuwenden, sei ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrums (MVZ) von zentraler Bedeutung. Bei dem geförderten RVZ ist ein kombiniertes Angebot aus einem MVZ sowie weiteren Angeboten der Daeinsvorsorge, wie Tagespflege, Hebammendienste, Ergo- und Physiotherapie, Apotheke etc., angedacht (die LDZ berichtete).
Nun beschließen am 2. und 3. Dezember die Räte der Stadt Elze sowie der Samtgemeinde Leinebergland darüber, ob sie jeweils einer Beteiligung am Regionalen Versorgungszentrum am Standort Alfeld zustimmen und den Regionsverein mit der Umsetzung beauftragen wollen.
Quelle: Leine-Deister-Zeitung, 26. November 2020