
Das alte Schild weist immer noch auf die Ex-Klinik hin. FOTO: ALEXANDER RATHS
Von Alexander Raths
Diekholzen. Nach dem Austausch der offenen Briefe zwischen der Kreiswohnbau-Gesellschaft (KWG) und der Gemeinde Diekholzen im Konflikt um das frühere Lungenklinik- Gelände zeigt sich KWG-Chef Matthias Kaufmann gesprächsbereit. In den Briefen hatten sich beide Seiten Unfairness vorgeworfen. Verstimmung gibt es, seit die Gemeinde ihre rechtliche Möglichkeit ausschöpft und ihr Vorkaufsrecht des früheren Klinik-Areals ausübt. Dort plant die KWG bisher ein Baugebiet.
Deren Chef Kaufmann wollte zu dem Schreiben von der Diekholzener Bürgermeisterin Birgit Dieckhoff- Hübinger keinen Kommentar abgeben – sagt aber dann doch so viel: „Für mich ist das erledigt. Ich reagiere nicht auf den Brief.“
Kaufmann hob außerdem hervor, keine „Dauer-Auseinandersetzung“ mit der Gemeinde zu wollen. Im Gegenteil: Er kann sich eine Zusammenarbeit mit der Kommune„absolut“ vorstellen, betonte Kaufmann. Er wies überdies auf die jüngste Sitzung des Diekholzener Gemeinderates hin: Auch dort sei die Rede davon gewesen, aufeinander zuzugehen. Die Tür zuzuschlagen, kommt für ihn nicht in Frage. „Das ist Quatsch.“ Auch Bürgermeisterin Dieckhoff-Hübinger signalisierte, für Gespräche mit der KWG und dem Landkreis offen zu sein. Der wollte bislang das 55 000-Quadratmeter- Gelände am Bahnberg kaufen. Doch die Kommune ging mit ihrem Vorkaufsrecht dazwischen. Für den Kreis ist damit eigenen Angaben zufolge die „Angelegenheit abgeschlossen.“ Landrat Olaf Levonen will sich dazu nicht weiter äußern.
Offen ist die Frage, ob die Gemeinde die Entwicklung des Gebiets möglicherweise in Eigenregie vo rantreibt. Die Diekholzener Verwaltungschefin gibt sich in diesem Punkt zurückhaltend – verweist aber auf den Gemeinderat. Der hatte sich jüngst positioniert und sich in dem Konflikt geschlossen hinter die Bürgermeisterin gestellt.
Deren Linie lautet: Der Rat soll die Richtung vorgeben, wie es mit dem Gelände am Wald in den kommenden Jahren weitergehen soll. Klar ist jedoch schon jetzt, dass unter anderem eine weitere Zufahrt zu dem Gebiet und ein Kreisverkehr an der Alfelder Straße gebaut werden sollen. Hinzu kommen ein oder mehrere Regenrückhaltebecken.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2018