Von Rebecca Hürter
Hildesheim. Die Vermarktung der Grundstücke in dem neuen Baugebiet Ostend hat begonnen: Interessenten, die in dem Stadtquartier leben, ein Mehrfamilienhaus bauen oder ein Geschäft eröffnen möchten, können sich ab heute bei der Stadt bewerben. Oberbürgermeister Ingo Meyer lud gestern zu einer Auftaktveranstaltung in das Roemer- und Pelizaeus-Museum ein. Etwa 200 Menschen kamen.
Eine Fläche in der Größe von zwölf Fußballfeldern steht nach Angaben von Stadtbaurätin Andrea Döring zur Verfügung. Viele Familien, Alleinstehende und Menschen, die auf soziale Hilfestellungen angewiesen sind, sollen in dem Bereich, der an die Oststadt angrenzt, ein neues Zuhause finden – laut Meyer ist Platz für etwa 1200 Personen. Auch Gewerbefläche ist eingeplant: Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote sollen entstehen.
Den nördlichen Teil des Baugebiets übernehmen die Kreiswohnbaugesellschaft, der Beamtenwohnungsverein und die Gemeinnützige Baugesellschaft. Sie kümmern sich Meyer zufolge darum, dass 25 Prozent der Baufläche für sozialen Wohnungsbau genutzt wird.
Die übrige Fläche steht zum Verkauf. Wer nach einem freistehenden Einfamilienhaus sucht, ist im Ostend allerdings nicht richtig. Reihenhäuser- und Mehrfamilienhäuser sollen entstehen, ebenso wie einige große Wohngebäude mit Tiefgaragen. Die Flächen kosten zwischen 150 und 330 Euro pro Quadratmeter. Alle neuen Gebäude müssen mindestens drei Geschosse haben.
Wer privat bauen möchte, kann sich alleine oder gemeinsam mit einer Baugruppe bewerben: Die Stadt bietet im Internet eine Stadthausbörse an, in der sich Interessenten abstimmen können. Gewerbliche Nutzer haben die Möglichkeit, sich direkt an die Stadt zu wenden, um über geeignete Flächen zu sprechen.
Die Bewerbung für Einzelbauherren und Baugruppen laufen bis zum 4. April 2018, sogenannte Ankernutzer, die eine Baufläche mit Tiefgarage erwerben möchten, haben bis zum 28. Februar 2018 Zeit. Danach entscheidet die Stadt, wer eine Baufläche bekommt.
Dafür ist nicht der Bewerbungszeitpunkt entscheidend, sondern das eingereichte Konzept. Beispielsweise werden Bauprojekte mit sozialer Zielsetzung, besondere Architekturkonzepte sowie ressourcensparende Konstruktionsweisen bevorzugt. Aber auch junge Familien, die kostengünstig bauen wollen, sollen bedacht werden
Info: Interessenten haben verschiedene Möglichkeiten, um mit der Stadt Kontakt aufzunehmen und die Bewerbungsunterlagen anzufordern. Sie können eine E-Mail an ostend@stadthildesheim. de senden oder sich telefonisch unter 301-3027 an Detlef Brüner, unter -3023 an Heidi Schumacher und unter -3036 an Evelin El Bast wenden. Auch im Internet auf der Seite www.hildesheim.de/ostend sind Bewerbungen möglich. Hier gibt es auch weitere Informationen. Bewerbungen können postalisch gesendet werden an Stadt Hildesheim, FB Stadtplanung und Stadtentwicklung, Betreff: Ostend, Markt 3, 31134 Hildesheim.

Gabi Graf ist die Namensgeberin für das neue Stadtviertel „Ostend“. FOTO: MORAS
Namenswettbewerb: Gewinner bekommen Preise
Der Beginn der Bewerbungsphase folgt auf eine Diskussion über den Namen des neuen Quartiers. Bürger konnten Vorschläge einreichen. Oberbürgermeister Ingo Meyer gab gestern im Rathaus die Gewinner bekannt. Gabi Graf hatte die Idee, das Viertel „Ostend“ zu nennen. Sie erhielt einen IKEA-Gutschein im Wert von 1000 Euro. Auch der Name „Am Wasserwerk“ kam gut an. A.-Hilmar Hennecke bekam einen 1000-Euro- Gutschein von Hammer Heimtex. Der dritte Preis, zwei Abos für das Theater für Niedersachsen, ging an Stefan Wolf-Beyrich für „Friedensquartier“. Ausgezeichnet wurden auch die Vorschläge „Quellgarten“, „Hanse-Quartier“ und „Europaquartier“. Die Kreiswohnbaugesellschaft, der Beamtenwohnungsverein und die Gemeinnützige Baugesellschaft haben den Wettbewerb gesponsort. Der Gewinnerin war es besonders wichtig, dass der Name geografisch passt. Sie habe eine enge Verbindung zu der Fläche, weil sie schon als Kind in der benachbarten Steingrube gespielt habe.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 22. November 2017