Sarstedt (skn). Zwei Garagenwände der Kreiswohnbau an der Mörikestraße haben vier Jugendliche aus Sarstedt mit Graffitis verziert – unter fachkundiger Anleitung des Hildesheimer Spray-Künstlers Ole Görgens. Zuerst haben sie Entwürfe gezeichnet, dann mit der Sprühdose auf den Wänden die von Görgens vorgezeichneten Flächen mit Farbe besprüht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Kreiswohnbau hatte vor Kurzem die Garagen saniert. Nun sollten die grauen Wände etwas bunter werden. Zugleich wollte die Wohnungsbaugesellschaft auch verhindern, dass sich dort illegale Sprayer austoben, wie Kreiswohnbau-Marketing-Mitarbeiter Milano Werner erläutert.
Um das Thema BMX-Räder sollte es auf den Graffitis gehen. Schließlich befindet sich direkt hinter den Garagen die Sarstedter Dirt-Bike-Strecke.
Die Garagen bilden nun mit den BMX-Motiven und dem Schriftzug „Bike-Park“ quasi den Wegweiser zu dem Fahrrad-Parcours.
Das Unternehmen beauftragte Ole Görgens damit, die Garagen mit Hilfe von Sarstedter Jugendlichen zu besprühen. Mit dem Ergebnis ist Werner sehr zufrieden: „Das gefällt mir richtig gut. Ich bin begeistert.“
Görgens arbeitet seit sieben Jahren als Graffiti-Künstler. Jeden Tag verziert er Haus– und Garagenwände oder auch Innenräume mit seinen Graffitis. Von ihm stammt unter anderem die Darstellung des Architekten Hase in der Hasestraße und ein spektakuläres Bild eines roten Sofas über einer Bank an der Lilie in Hildesheim.
Bei dem Sarstedter Projekt haben an den drei Tagen insgesamt nur vier Kinder mitgemacht. „Wir haben mit mehr gerechnet“, räumt Stadtjugendpfleger Thomas Schlüter ein. Graffiti-Projekte für Jugendliche hat es zwar schon gegeben, etwa im Klecks – allerdings noch nie unter professioneller Anleitung.
Den Jungen und Mädchen hat die Arbeit mit Ole Görgens gefallen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Zazie Duval. Die 14-Jährige hatte noch nie zuvor eine Spraydose in der Hand und konnte trotzdem dank der Anleitung des Künstlers eigene Motive aufsprühen. „Am meisten hat mir gefallen, die Buchstaben zu gestalten“, sagt sie strahlend.
Zum ersten Mal hat die Kreiswohnbau ein Gebäude mit einem professionellen Graffiti besprühen lassen. Nach den guten Erfahrungen kann sich Werner durchaus eine Neuauflage vorstellen: „Ich will nicht ausschließen, dass wir das noch einmal an anderer Stelle wiederholen.“
Quelle: Sarstedter Anzeiger der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, 26. Oktober 2013