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Channel: kwg Kreiswohnbaugesellschaft Hildesheim mbH
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kwg kauft Alte Post – Stadt mietet sie vorerst - Alfeld bekommt 960 000 Euro und steckt den größten Teil der Summe in den Schuldenabbau

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Hat einen neuen Eigentümer: Die Alte Post in Alfeld. FOTO: JAN LINKERSDÖRFER

Von Thomas Jahns

Alfeld. Die Stadt Alfeld hat einen Käufer für die Alte Post gefunden – quasi direkt vor der Haustür: Die kwg will die alte Post kaufen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Aufsichtsrat der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft während seiner Sitzung am Donnerstagabend.

 

960 000 Euro bezahlt die kwg für das Gebäude der ehemaligen Hauptpost an der Bahnhofstraße. Das bestätigte Geschäftsführer Matthias Kaufmann auf Anfrage.

 

Der Alfelder Stadtrat muss den Verkauf jetzt noch genehmigen. Das Gremium tagt am Donnerstag, 20. Juni, um 17 Uhr öffentlich im großen Sitzungssaal des Rathauses. Anfang Mai hatte der Alfelder Verwaltungsausschuss den Verkauf des Gebäudes beschlossen. Die Einnahmen sollen die Stadtkasse so weit entlasten, dass der Landkreis den Haushaltsplan für das laufende Jahr genehmigen kann.

 

„Die kwg hatte bereits frühzeitig nach dem Scheitern der Kita- Pläne in der alten Post ein sehr starkes Interesse an der Immobilie bekundet“, sagte Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen am Freitag. Es sei ein Wertgutachten für das Gebäude erstellt worden und dabei der Verkaufspreis von 960 000 Euro ermittelt worden.

 

Mit diesem Preis habe die Stadt unter dem Strich keinen Verlust mit der alten Post gemacht, so Beushausen. Die Kommune habe für das 1926 errichtete Hauptpostamt etwas weniger bezahlt, als sie jetzt bekommen werde.

 

„Die von der Stadt gezahlte Freihalteprämie an den ehemaligen Eigentümer ist später vom Kaufpreis abgezogen worden“, betonte der Verwaltungschef und ergänzte: „Wir haben den Gebäudekomplex ja auch genutzt.“ Seit dem Sommer-Hochwasser lagere die Stadt in den ehemaligen Fahrzeughallen Hochwasser-Equipment sowie Utensilien für die Feuerwehren. „Dafür hätten wir sonst ein Lager anmieten müssen. Das hätte zusätzliche Kosten verursacht“, so Beushausen. Mit der kwg sei vereinbart, dass die Kommune die Lagerstätten für eine geringe Miete für zunächst zwölf weitere Monate nutzen könne.

 

Die Stadt trenne sich keinesfalls leichten Herzens von der Immobilie, doch unter Berücksichtigung der Probleme mit der Seveso-III-Richtlinie und angesichts der Haushaltslage sei es die richtige Entscheidung, sagt Beushausen. Die Stadt war in die Kritik geraten, weil sie das Gebäude erworben hatte, um eine Kita dort anzusiedeln – um dann festzustellen, dass das aufgrund einer neuen Richtlinie und der Nähe zum Sappi-Werk gar nicht geht.

 

Von der Kaufsumme fließen nach Angaben des Bürgermeisters 860 000 Euro in den Schuldenabbau. Mit der Verabschiedung des Nachtragshaushalts sowie dem darin vorgenommenen Abbau von Krediten erfülle Alfeld seinen Teil der Vereinbarung mit der Kommunalaufsicht beim Landkreis Hildesheim.

 

Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 08. Juni 2019


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