
Die Planung für eine Nachnutzung der ehemaligen Lungenklinik läuft auf Hochtouren. FOTO: CLEMENS HEIDRICH
Von Thomas Wedig
Diekholzen. Das Gelände der ehemaligen Lungenklinik samt Gebäuden gehört inzwischen der Gemeinde Diekholzen. Sie hat wie geplant von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, der Verkauf ist formal abgewickelt. „Wir haben auch schon die Schlüssel bekommen“, berichtet Bürgermeisterin Birgit Dieckhoff- Hübinger.
Zurzeit feilt ein Planungsbüro im Auftrag der Gemeinde an dem Bebauungsplan, der die Weichen für künftiges Wohnen am Bahnberg stellen soll. Insgesamt stehen 55 000 Quadratmeter zur Verfügung. Wie viele Häuser oder Wohnungen stehen, ist noch völlig offen. Der Rat hat Anfang Dezember einem ersten Entwurf zugestimmt, in dem das Gebiet grob aufgeteilt wird: der größte Bereich für mögliche Wohnbebauung, dazu mehrere Regenrückhaltebecken zur Südwaldstraße hin und im südwestlichen Zipfel „nicht störendes Gewerbe und öffentliche Nutzungen“, wie es im Entwurf heißt.
Die Vermessungsarbeiten sind nun in vollem Gange. Sie sollen die Grundlage für einen detaillierteren Bebauungsplan sein. Die Bürgermeisterin rechnet damit, dass der Plan in etwa zwei Monaten vorliegen dürfte. Dann geht die Beratung in den Ratsgremien los.
Zwischenzeitlich hatte es Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und der kwg (Kreiswohnbau) gegeben, weil die Gemeinde recht überraschend auf ihr Vorkaufsrecht pochte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die kwg bereits Pläne gemacht, wie das Gelände genutzt werden könnte – in der Annahme, der Landkreis Hildesheim als Mehrheitsgesellschafter der kwg könnte das Gelände nach dem Umzug der Lungenklinik ins Hildesheimer Helios- Haupthaus zurückkaufen. Doch daraus wurde nichts.
Die besagten Unstimmigkeiten sind indes abgehakt, wie Dieckhoff- Hübinger und kwg-Geschäftsführer Matthias Kaufmann einmütig betonen.
„Das ist Schnee von gestern“, sagt die Bürgermeisterin und will demnächst mit Kaufmann über morgen sprechen, das heißt über mögliche Beiträge der kwg für die geplante neue Wohnlandschaft am Bahnberg. Das Unternehmen könne dort einer von mehreren Investoren werden.
Kaufmann kann sich vorstellen, mit der kwg auf dem Gelände einzelne Projekte zu realisieren – zum Beispiel Reihenhäuser oder eine Wohnanlage Marke „Argentum“, mit dem die kwg bereits in einer Reihe von Kommunen im Kreis Hildesheim vertreten ist.
Die Gemeinde Diekholzen gehört indes unter den Kommunen im Kreisgebiet zu den Gesellschaftern mit den größten Anteilen an der Kreiswohnbau. Mehrheitseigner ist der Landkreis, dann folgen Sarstedt, Nordstemmen, Bockenem, Harsum, Bad Salzdetfurth und Diekholzen mit rund 166 000 Euro.
Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 15. März 2019