
Der Bagger greift nach dem Schornstein: In Holle wird derzeit der Bauplatz für die Argentum-Wohnanlage freigeräumt. FOTO: FLAU
Von Kathi Flau
Holle. Bevor ein neues Haus gebaut werden kann, muss das alte abgerissen werden. Und das ist mitunter eine sehenswerte Angelegenheit. In der Bertholdstraße 20 in Holle zum Beispiel. Da rollt derzeit ein riesiger Bagger über das 2800 Quadratmeter große Gelände und räumt ganze Fassaden aus dem Weg.
„Im Herbst wollen wir hier anfangen zu bauen“, erzählt Architekt Heiko Kollien. Und zwar einen Wohnkomplex speziell für ältere Menschen, eine sogenannte Argentum-Anlage, von der Kreiswohnbau (KWG) konzipiert und in Sarstedt und Bad Salzdetfurth bereits auch gebaut.
Geschäftsführer Matthias Kaufmann ist überzeugt, dass er für sein Konzept hier ebenfalls einen guten Standort gefunden hat. „Von der Altersstruktur her passt das hier genau.“
19 Wohneinheiten, jede zwischen 60 und 75 Quadratmetern groß, sollen hier entstehen – zwei davon rollstuhlgerecht. Die Wohnungen werden zwei oder drei Zimmer haben und über einen Laubengang zu erreichen sein, beschreibt es Kaufmann. Auf dem Abrissgrundstück werden zudem Parkplätze angelegt.
„Die sind so aufgebaut, dass es viele Möglichkeiten für die Leute gibt, in zentral gelegenen Räumen zusammenzukommen“, sagt Kaufmann. Die Erfahrung, dass das gut funktioniere und angenommen werde, habe die KWG schon mit den bestehenden Argentum-Wohnanlagen gemacht.
Dazu kommt eine Sozialstation, die sich um die Bedürfnisse der Bewohner kümmern soll. „Die Mieter können sich die Hilfe, die sie benötigen, quasi zu ihren Wohnungen dazu buchen“, sagt Kaufmann.
Damit all das wie geplant ab Herbst 2019 realisiert werden kann, muss aber zunächst mal der Bauplatz frei geräumt und, wie Architekt Henning Himstedt bei einer Begehung vor Ort feststellt, überhaupt erst einmal geebnet werden.
„Von einer Seite zur Anderen hat das Grundstück ein Gefälle von etwa einem Meter“, sagt er. Allerdings nicht so, als würde es ihm große Sorgen bereiten. „Nein, nein, das ist keine große Sache, das kriegen wir dann schon hin.“ Immer eins nach dem anderen: Jetzt müssen erst einmal die Teile des alten Hauses abgerissen werden, die noch stehen.
Angrenzende Gebäudeteile auf dem Grundstück Nummer 22 sollen erhalten bleiben. „Die sanieren wir“, meint Himstedt, „die stehen ohnehin unter Denkmalschutz.“ Ein Bau aus dem 19. Jahrhundert.
Noch machen die Schuttberge auf dem Gelände dem Bagger offenbar zu schaffen. Immer wieder muss er neu anfahren, um die obersten Teile der Fassade zu erreichen. Schließlich aber, Stück für Stück, gelingt der Abbruch.
Quelle: Hildesheimer allgemeien Zeitung, 07. JUli 2018